UN: Welt versagt bei Schutz der Palästinenser
Volker Türk, UN-Hochkommissar für Menschenrechte, kritisiert Israels Krieg im Gazastreifen scharf und fordert einen Lieferstopp für Waffen.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat Israels Krieg im Gazastreifen erneut scharf kritisiert. Er forderte einen Lieferstopp für Waffen an israel, mit denen das Kriegsvölkerrecht verletzt werden könnte.
israel warf er zum Auftakt der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf «ein Kriegsverbrechen nach dem anderen» vor, der Weltgemeinschaft Versagen. «Wir müssen jetzt handeln, um das Gemetzel zu beenden», sagte Türk.
«Die internationale Gemeinschaft versagt in ihrer Pflicht. Wir versagen gegenüber dem palästinensischen Volk in gaza. Wo bleiben die entschlossenen Schritte, um Völkermord in gaza zu verhindern? Warum tun die Länder nicht mehr, um Gräueltaten zu verhindern?»
Türks Vorwürfe gegen Israel
israel müsse sich für seine Kriegsführung vor dem Internationalen Gerichtshof verantworten, sagte Türk. Er nannte als Gründe unter anderem die massenhafte Tötung von Palästinensern und das «unbeschreibliche Leid» der Zivilbevölkerung.
«Ich bin entsetzt über die offene Verwendung von Völkermordrhetorik und die schändliche Entmenschlichung der Palästinenser durch hochrangige israelische Beamte», sagte Türk.
Zum Massaker palästinensischer Terrorgruppen in israel und zur Geiselnahme, die den Gaza-Krieg auslösten, sagte Türk: «israel befindet sich nach den schrecklichen Angriffen der Hamas und anderer bewaffneter Gruppen am 7. Oktober und der anhaltenden Geiselnahme weiterhin in einem tiefen Trauma.»
Daniel Meron: «Hochkommissar verbreitet verleumderische Rhetorik»
Die israelische Vertretung in Genf warf Türk vor, von «antiisraelischem Aktivismus» geleitet zu werden.
«Anstatt sich mit dem Recht der Israelis auf ein Leben in Frieden und Sicherheit und den umfangreichen Massnahmen Israels zur Linderung der durch die Hamas in gaza verursachten Leiden der Zivilbevölkerung zu befassen, verbreitet der Hochkommissar weiterhin verleumderische Rhetorik und untergräbt die Sicherheit des jüdischen Staates», teilte Botschafter Daniel Meron auf Anfrage mit.
Türk rief die anderen Länder auf, mehr zu tun. «Sie müssen entschiedene Massnahmen ergreifen, um sich gegen die geplante militärische Besetzung Gazas durch israel und die beschleunigte Annexion des besetzten Westjordanlands zu wehren», sagte er. «Ich fordere sie ausserdem dringend auf, das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes zu unterstützen.»