UN-Mitarbeiter erneut Opfer von Huthi-Entführungen
Die Huthi-Miliz entführt im Jemen erneut mindestens zehn UN-Mitarbeiter in Sanaa – UN-Organisationen bestätigen den Vorfall zunächst nicht.

Die Huthi-Miliz hat im Jemen erneut mehrere Mitarbeiter von UN-Organisationen entführt. Die vom Iran unterstützte Miliz habe mindestens zehn Menschen in der Hauptstadt Sanaa in ihre Gewalt gebracht, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Umfeld der Opfer.
Die Betroffenen arbeiteten für das Welternährungsprogramm (WFP), das Nothilfebüro Ocha, das Entwicklungsprogramm (UNDP) und die Behörde UNDSS, die für den Schutz von UN-Personal zuständig ist.
Die Huthi-Miliz äusserte sich zunächst nicht. Auch von den UN-Organisationen gab es zunächst keine Bestätigung.
Eskalation gegen Hilfsorganisationen
Muammar al-Arjani, Informationsminister der jemenitischen Regierung, sprach von einer «gefährlichen Eskalation» gegen die UN und Hilfsorganisationen. Deren Arbeit werde für die Huthi zum «Werkzeug für Erpressung und politischen Druck», schrieb al-Arjani bei X.
Die von den Huthi kontrollierten Gebiete im Norden seien ein feindliches Umfeld für die Arbeit von Hilfsorganisationen. Die Miliz hat schon mehrfach Mitarbeiter der Vereinten Nationen in dem Bürgerkriegsland entführt.
Erst vor einigen Wochen wurden in Sanaa die Büros von zwei UN-Hilfsorganisationen gestürmt und mehrere Mitarbeiter entführt. Deren Kolleginnen und Kollegen zufolge waren zuletzt noch mehr als 20 Mitarbeiter in Gewalt der Huthi. Diese werfen einigen der UN-Mitarbeiter vor, in dem Land Spionage für die USA zu betreiben.