In Nigeria benötigen laut den UN rund sechs Millionen Menschen humanitäre Hilfe. 4,3 Millionen seien unmittelbar von Hunger bedroht.
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In Nigeria leben Millionen Menschen unter der Armutsgrenze. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sechs Millionen Menschen in Nigeria benötigen dringend humanitäre Hilfe.
  • 700'000 Kinder unter fünf Jahren seien von lebensgefährlicher Unterernährung bedroht.
  • Die Krise sei das Ergebnis eines jahrelangen Konflikts.

In Nigeria leiden den Vereinten Nationen zufolge immer mehr Menschen Not. Im von islamistischen Terroristen bedrohten Nordosten des afrikanischen Landes bräuchten rund sechs Millionen Menschen humanitäre Hilfe, sagte der zuständige Koordinator das UN-Nothilfebüros Ocha, Matthias Schmale, am Mittwoch in Genf.

In den Bundesstaaten Borno, Adamawa und Yobe seien 4,3 Millionen Menschen in den kommenden Monaten vor der Ernte unmittelbar von Hunger bedroht. 700'000 Kinder unter fünf Jahren seien von akut von lebensgefährlicher Unterernährung bedroht – doppelt so viele wie 2022 und viermal so viele wie 2021.

UN fordert Auszahlung der eingeplanten Hilfsgelder

«Diese Krise ist in erster Linie das Ergebnis des jahrelangen Konflikts und der Unsicherheit, die viele Menschen weiterhin daran hindern, Landwirtschaft zu betreiben oder ein Einkommen zu erzielen», sagte Schmale. Die Wirtschaftslage in Afrikas bevölkerungsreichstem Land verschärfe die Krise zusätzlich.

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UN-Flagge - AFP/Archiv

Das UN-Nothilfeprogramm forderte die Weltgemeinschaft dazu auf, eingeplante Hilfsgelder auszuzahlen. Bislang seien nur 25 Prozent der beantragten 1,3 Milliarden US-Dollar für humanitäre Hilfe für den Nordosten Nigerias finanziert.

Im Nordosten des Landes verüben seit über einem Jahrzehnt Dschihadisten wie die Terrormiliz Boko Haram Anschläge. Auch anderswo in Nigeria gibt es tödliche Konflikte. Dem einst führenden Ölproduzenten des Kontinents fehlt es an Treibstoff. Der Staat ist hoch verschuldet und leidet unter hoher Inflation.

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