Die Gewalt in Nicaragua geht laut dem UN-Hochkommissar für Menschenrechte von der Regierung aus. Wie viele Menschen gestorben sind, ist umstritten.
Die Beerdigung von Gerald Vasquez, der von der Polizei und Paramilitärs getötet wurde.
Die Beerdigung von Gerald Vasquez, der von der Polizei und Paramilitärs getötet wurde. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • UN-Hochkommissar sieht die Schuld für die Gewalt in Nicaragua bei der Regierung.
  • Laut Menschenrechtsorganisationen sind 300 Menschen gestorben, laut Regierung 50.
  • Knapp drei Monaten dauert der Konflikt bereits.
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Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Seid al-Hussein, gibt der Regierung in Nicaragua die Hauptschuld an der Gewalteskalation mit etlichen Toten in dem Land. Die Gewalt in dem mittelamerikanischen Land gehe von der Regierung, der Polizei und regierungsnahen Schlägertrupps aus, teilte ein Sprecher Al-Husseins am Dienstag mit. Die gewalttätigen Übergriffe von Schlägertrupps auf Zivilisten erhielten die ausdrückliche oder stillschweigende Unterstützung der Polizei und der Regierungsbehörden.

In dem Konflikt sind nach Angaben von Menschenrechtlern bereits mehr als 300 Menschen gestorben, die Regierung spricht von rund 50 Toten. Nach Angaben der nicaraguanischen Menschenrechtsorganisation ANPDH griffen allein am Dienstag rund 1500 bewaffnete Einsatzkräfte Demonstranten in der Stadt Masaya unweit der Hauptstadt Managua an.

Der nun fast drei Monate andauernde Konflikt in Nicaragua hatte sich an einer geplanten Sozialreform entzündet. Mittlerweile fordern die Demonstranten allerdings den Rücktritt des autoritären Präsidenten Daniel Ortega, ein Ende der Gewalt und eine freie Presse.

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