Noch immer verenden jährlich Tausende Wale kläglich – trotz Walfangverbot. Ein Vertrag soll die «Wächter der Weltmeere» in Polynesien nun besser schützen.
Besserer Walschutz wird gefordert
Walen sollen mittels neuem Schutzstatus umfassende Rechte zugestanden werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für viele indigene Stämme in der Südsee gelten Wale als heilige Tiere.
  • Sie kämpfen mit einem neuen Vertrag für einen besseren Schutz.
  • Mit dem Status einer «juristischen Person» erhalten die Tiere neue Rechte.
  • Der Vertrag bildet die Basis für weitere Gespräche mit den nationalen Regierungen.
Ad

Die Wale gelten als heilige Tiere. Zumindest für viele indigene Stämme der Inselgruppe Polynesien im Süden. Um die «Wächter der Weltmeere» besser zu schützen, haben die Anführer diverser Urvölker einen Vertrag unterzeichnet. Wie die «New York Times» berichtet, werden die Wale darin als juristische Personen anerkannt.

Zu dem Status bekannt haben sich die Ureinwohner aus Neuseeland, Tahiti und den Cookinseln. Mit der «Vermenschlichung» kommen den Tieren ganz neue Rechte zu.

Doch was bezwecken die Initianten mit der Personifizierung?

Wale gelten als Meer-Wächter
Die Tiere sollen die Rechte wie Menschen erhalten. Entsprechend hoch würde die Busse bei Missachtung ausfallen.
Der Maori-Stamm fordert Wal-Schutz
Das fordern unter anderem die Ureinwohner Neuseelands. Der Vertrag dazu wurde bereits unterzeichnet.
Verendete Wale gibt es jährlich
Der Vertrag bildet die Basis für Gespräche mit der Regierung. Die qualvolle Verendung Tausender Wale jedes Jahr soll damit aufhören.

Den Walen kommt bei den Indigenen eine besondere Bedeutung zu

Die Naturschützer hoffen, auf diese Weise die Schutzmassnahmen der Tiere zu verstärken. Der Status erhöht den Druck auf die nationalen Regierungen.

«Es ist gut, diese Massnahme zu initiieren», wird Mere Takoko, ein Maori-Naturschützer, zitiert. Maoris sind die Ureinwohner Neuseelands. Takoko leitet die Hinemoana Halo Ocean Initiative. Von dieser kam der Anstoss zum Vertrag.

Die Wale gelten für die Menschen dort nicht nur als die Verbindung sämtlicher Lebewesen schlechthin. Unter ihnen ist auch der Glaube präsent, dass ihre eigene Abstammung auf die Tiere zurückgeht.

In einer Erklärung sagte der Maori-König deshalb, dass «die Lieder der Vorfahren» immer leiser würden. Der Vertrag sei keinesfalls nur als «Worte auf dem Papier» zu verstehen.

Hohe Strafen bei Missachtung der Rechte gefordert

Im Pazifik gibt es eine Reihe von Walarten. Ein gewisser Schutz kommt ihnen mit dem Walfangverbot zu. Dieses forderte die internationale Walfangkommission.

Aber aufgrund des Klimawandels und der unzähligen Kollisionen mit Schiffen verenden jedes Jahr Tausende Exemplare kläglich. Zudem bedeutet auch das Verheddern in Fischernetzen das Todesurteil.

Haben Sie schon mal einen Wal gesehen?

Mit dem Vertrag können nun Gespräche mit den Regierungen in den Ländern stattfinden. Ziel ist es, einen Rechtsrahmen zu schaffen, der den Schutz der Wale wirklich durchsetzt. Unter anderem mit hohen Geldbussen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Walfangkommission