Mitten im Ukraine-Krieg soll sich der Wagner-Chef mit einem Angebot an die Ukraine gewandt haben. In Russland kommt das nicht gut an.
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Prigoschin (r.) hier noch im persönlichen Gespräch mit Wladimir Putin. - afp
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wagner-Chef Prigoschin soll der Ukraine ein Angebot unterbreitet haben.
  • Damit macht er sich in Russland unbeliebt.
  • Der Kreml plant offenbar, ihn zum passenden Zeitpunkt in Verruf zu bringen.

Die Wagner-Söldner stehen in Bachmut unter Druck, die Verluste sind hoch. Jewgeni Prigoschin soll deswegen der Ukraine ein zwielichtiges Angebot unterbreitet haben.

Laut einem Bericht der «Washington Post» soll er vorgeschlagen haben, die Stellungen der regulären russischen Armee zu verraten. Im Gegenzug für diese Informationen sollten die ukrainischen Truppen sich aus der Region Bachmut zurückziehen.

Prigoschin soll also bereit gewesen sein, die Leben russischer Soldaten für seine Söldner zu opfern. Das kommt bei Putin nicht gut an.

Wagner-Söldner im Ukraine-Krieg wichtig für Russland

Dass «Putins Koch» Kontakt zum ukrainischen Geheimdienst pflegte, soll man in Russland bereits vor den Dokumenten-Leaks geahnt haben. Das halten die Militärexperten des «Institute for the Study of War» (ISW) fest. Dass der Wagner-Gründer unmittelbar mit Konsequenzen rechnen muss, bezweifeln sie allerdings.

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Im Januar soll Wagner-Chef Prigoschin zum Schutz seiner Söldner der Ukraine ein Angebot gemacht haben. (Archiv)
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Er soll angeboten haben, die Positionen der russischen Truppen preiszugeben. (Archiv)
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Bei Wladimir Putin kommt das nicht gut an. (Archiv)
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Die Wagner-Gruppe kämpft in der ukrainischen Stadt Bachmut. (Archiv)
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Putin soll jetzt planen, Prigoschin zum richtigen Zeitpunkt in Verruf zu bringen. (Archiv)

Im Ukraine-Krieg auf die Wagner-Söldner verzichten will Putin nämlich nicht. Dafür sind sie, vor allem im umkämpften Bachmut, zu wichtig. Laut ISW sei die Gefahr, dass die russische Armee plötzlich alleine an der Front kämpfen muss, für Putin zu hoch.

Der russische Präsident kann Prigoschin auch nicht als Wagner-Chef feuern. Denn bei der Söldner-Gruppe handelt es sich um eine nichtstaatliche Organisation. Was Putin allerdings kann, ist Prigoschin in Verruf zu bringen, wie «Focus» schreibt.

Laut anonymen Kreml-Quellen werde eine Kommunikationsstrategie vorbereitet, um Prigoschin, wenn der Zeitpunkt günstig ist, durch den Schmutz zu ziehen.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg noch lange dauert?

Zudem soll der Kreml dem Wagner-Gründer damit drohen, ihn wegen Verrats zu belangen. Dies jedoch nicht wegen seines Angebots an die Ukraine. Sondern, weil er im Ukraine-Krieg immer wieder die russische Militärführung kritisierte.

Zuletzt ging Prigoschin sogar verbal auf den Kreml-Chef los, indem er die Frage stellte: Was wohl aus Russland werde, wenn «Grossvater» Putin sich als «Vollidiot» entpuppe.

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