Die Wagner-Truppe hat im Ukraine-Krieg hohe Verluste zu beklagen. Jewgeni Prigoschin soll der Ukraine deshalb ein zwielichtiges Angebot gemacht haben.
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Jewgeni Prigoschin lässt seine Wagner-Truppe im Ukraine-Krieg kämpfen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wagner-Chef Prigoschin soll sich mit einem Angebot an die Ukraine gewandt haben.
  • Für das Leben seiner Söldner wollte er offenbar russische Stellungen verraten.
  • Die Ukraine vermutete jedoch einen Hinterhalt und ging nicht auf den Deal ein.

Die Stadt Bachmut ist im Ukraine-Krieg bereits seit Monaten schwer umkämpft. Die Gefechte haben schon viele Menschenleben gekostet – auch in den Reihen der berüchtigten Wagner-Söldner.

Ende Januar dieses Jahres soll Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin der Ukraine deshalb ein zwielichtiges Angebot gemacht haben: Wenn die ukrainischen Truppen sich aus der Region zurückzögen, würde er die Stellungen der regulären russischen Armee verraten. Das berichtet die «Washington Post» unter Berufung auf geleakte US-Geheimdienstdokumente.

Mehrere Gespräche zwischen Ukraine-Geheimdienst und Prigoschin

Prigoschin war offenbar bereit, russische Soldaten für seine Söldner zu opfern. Dieses Angebot machte er dem ukrainischen Militärgeheimdienst mehr als einmal. Zwei ukrainische Beamte bestätigen gegenüber der Zeitung, Prigoschin habe mehrmals mit der ukrainischen Geheimdienstdirektion HUR gesprochen.

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Prigoschins Söldnergruppe Wagner ist für ihre Brutalität im Ukraine-Krieg bekannt.
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Die Wagner-Gruppe kämpft in der ukrainischen Stadt Bachmut. (Archiv)
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Im Januar soll Wagner-Chef Prigoschin zum Schutz seiner Söldner der Ukraine ein Angebot gemacht haben. (Archiv)
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Er soll angeboten haben, die Positionen der russischen Truppen preiszugeben. (Archiv)
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Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj macht die städtische Regierung von Kiew für den Tod von Zivilisten verantwortlich.

Aber die Ukraine ging nicht auf den Deal ein. Denn Kiew traute dem Wagner-Chef nicht und vermutete einen Hinterhalt. Auch der US-Geheimdienst hätte an Prigoschins Absichten gezweifelt.

Laut einem ebenfalls geleakten US-Dokument soll Prigoschin sich mehrmals mit HUR-Beamten in einem nicht näher definierten afrikanischen Land getroffen haben. Zusätzlich habe es viele Telefonate zwischen ihnen gegeben. Das sei in Kriegszeiten aber nicht ungewöhnlich. Ein ukrainischer Beamter sagt in dem Zusammenhang, man müsse «seine Freunde nahe halten und seine Feinde noch näher».

Glauben Sie an ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs?

Laut weiteren Geheimdienstinformationen soll Prigoschin sich über die schwindende Moral seiner Truppen bewusst sein. Einige seiner Kämpfer in Bachmut würden sich sogar Befehlen widersetzen – aus Angst vor weiteren schweren Verlusten.

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