Der Ukraine-Krieg läuft nicht nach Plan – der Kreml ist von Unruhen geprägt. Ein Geheimdienst-Whistleblower warnt vor einem Bürgerkrieg in Russland.
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Wladimir Putin hat den Ukraine-Krieg am 24. Februar 2022 gestartet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kreml herrschen derzeit innere Konflikte, wie ein Whistleblower enthüllt.
  • Russland stehe ein «unvermeidlicher» Bürgerkrieg bevor.
  • Dabei seien Jewgeni Prigoschin und Ramsan Kadyrow zentrale Figuren.
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Der von Wladimir Putin angezettelte Ukraine-Krieg läuft für den Kreml-Chef nicht nach Plan. Immer wieder muss das russische Militär Niederlagen einstecken.

Auch in Russland selbst dreht aktuell die Stimmung. Sogar innerhalb des Geheimdienstes FSB ist man offenbar wütend und unzufrieden über Putin und seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

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Wladimir Putin im November 2022. Im Ukraine-Krieg verzeichnet die russische Armee immer wieder Rückschläge. - Keystone

Ein FSB-Whistleblower enthüllt jetzt: Der Kreml sei derzeit von inneren Unruhen und inneren Konflikten geprägt. Dies geht aus Nachrichten hervor, welche der als «Wind of Change» bekannte Agent an den russischen Exil-Dissidenten Wladimir Osechkin schickte. Die E-Mails liegen dem US-Magazin «Newsweek» vor und ihre Echtheit wurde von einem Experten bestätigt.

Kriegsmüdigkeit wegen Ukraine-Krieg nimmt zu

Diesen Monat schrieb der Whistleblower: Es stehe ein «unvermeidlicher Bürgerkrieg» bevor. Zudem werde Russland «in einen Abgrund des Terrors hinabsteigen». Denn die Kriegsmüdigkeit nehme zu.

Er sagt sogar einen Putsch gegen Putin voraus. Dabei zentrale Figuren: Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin und «Putins Bluthund» Ramsan Kadyrow. Beide kritisieren immer wieder Putins Vorgehen im Ukraine-Krieg.

Porträt Putin
Ein Porträt des russischen Präsidenten Wladimir Putin liegt im Ukraine-Krieg auf dem Boden in der Nähe des örtlichen Gefängnisses in Cherson, Ukraine, Mittwoch, 16. November 2022.
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Die Russinnen und Russen werden immer kriegsmüder. (Archiv)
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Jetzt könnte dem russischen Präsidenten ein Putsch bevorstehen. (Archiv)
prigoschin
Sanktionen Mutter
Ukraine-Krieg
Prigoschin und Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow haben im Ukraine-Krieg daher an Popularität gewonnen.

Der Agent hält fest: In Russland gebe es «kein Modell des ‹einfachen Machtwechsels›». Heisst: Man könne nicht «alles ändern», ohne das Land in den Abgrund zu stürzen. Die Folge wäre der Bürgerkrieg in Russland.

«Am Anfang könnte es zu einem wahllosen Aufruhr kommen. Bei dem es nur zu Plünderungen und chaotischen Scharmützeln zwischen allen Beteiligten kommt», so der Whistleblower. «Oder es wird zu Kämpfen der Regionen um die Aufteilung der Ressourcen kommen. Oder ein Gerangel verschiedener Kräfte um die Kontrolle über Regionen oder Teile des Landes.»

«Haben das Land versaut»

Auch das totale Chaos sei möglich. «Wir – der FSB – haben das Land nicht am 24. Februar versaut, als diese ganze Affäre begann, sondern viel früher, als der 24. Februar prinzipiell möglich wurde.»

Der Agent betont: Er sei nicht der einzige FSB-Mitarbeiter mit dieser Meinung.

Bereitet Ihnen der Krieg in der Ukraine Sorgen?

Er prophezeit: «Chaos, Bürgerkrieg, Zusammenbruch – ja, das liegt alles vor uns. Es ist unvermeidlich.» Er werde für den Kreml nicht einfach, Prigoschin zu unterdrücken, sollte er nach der Macht greifen.

«Prigoschin und Kadyrow glauben, dass ihre Zeit gekommen ist und dass sie sich jetzt profilieren können», hält der Agent fest.

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