Über 1000 Tote: Erdrutsch im Sudan verschüttet gesamtes Dorf
Durch einen Erdrutsch im Sudan starben lokalen Berichten zufolge über 1'000 Menschen. Die in der Region herrschenden Rebellen bitten um internationale Hilfe.

Im Westen Sudans ereignete sich am Sonntag ein massiver Erdrutsch nach tagelangen, ungewöhnlich starken Regenfällen. Das Dorf Tersin, gelegen im Marra-Gebirge, wurde dabei nahezu vollständig ausgelöscht, wie die Sudan Liberation Movement/Army (SLM/A) erklärte.
Nur eine Person habe die Naturkatastrophe überlebt, so die lokal mächtige Rebellengruppe laut der Nachrichtenagentur «Reuters». Die SLM/A bat internationale Organisationen um Hilfe bei der Bergung von Opfern und der Versorgung der Menschen in der Region.
Regierung und Gesundheitsministerium des Landes haben sich zu den Vorfällen bislang nicht zu Wort gemeldet, so die «Deutsche Welle» (DW). Die Angaben der Rebellengruppe konnten demnach zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Erdrutsch verschlimmert katastrophale Lage
Der Erdrutsch verschärft die bereits prekäre Lage im Sudan, auch die Region Darfur leidet seit Jahren unter bewaffneten Konflikten. Viele Bewohner flüchten vor den Kämpfen in abgelegene Gegenden wie das Marra-Gebirge, so die «Süddeutsche Zeitung».
Die Sudan Liberation Movement/Army wird von Abdelwahid Mohamed Nour (55) angeführt. Sie kontrolliert grosse Teile der betroffenen Region und teilte laut der «DW» Bilder vom Unglücksort.
🔵 #Sudan Maxi frana in #Darfur: oltre 1.000 morti. Interamente travolto il villaggio di #Tarasin, dove ci sarebbe un solo sopravvissuto. "Una tragedia umanitaria che trascende i confini della regione", ha commentato il governatore Minni Minnawipic.twitter.com/0J0Taika6C
— Rai Radio1 (@Radio1Rai) September 2, 2025
Die SLM/A betont, dass es sich um eine der schwersten Naturkatastrophen seit Beginn des Bürgerkriegs handelt. Der Erdrutsch verschärft die humanitäre Notlage, in der sich der Sudan befindet, weiter, so «Euronews».
Ein Land am Abgrund
Im Sudan herrscht ein seit 2023 anhaltender Bürgerkrieg, der das ganze Land destabilisiert. Die Armee kämpft gegen die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF).

Das Machtvakuum führt zu vermehrter Gewalt verschiedener Milizen und Rebellengruppen. Internationale Vermittler bemühen sich um eine Waffenruhe, während Millionen Menschen auf Humanitäre Hilfe angewiesen sind.
Hunger, Krankheit und Flucht bestimmen weiterhin das Alltagsbild.