Tunesiens Präsident entlässt weitere Minister

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Tunisien,

Nach der Absetzung des Regierungschefs Hichem Mechichi treibt der tunesische Präsident Kais Saied den Umbau der Regierung voran. Er wechselte den Wirtschaftsminister sowie den Landwirtschaftsminister aus, wie die Staatsagentur TAP unter Berufung auf den Präsidentenpalast berichtete.

tunisian company of electricity and gas
Der Präsident der tunesischen Republik Kaïs Saïed. (Archivbild) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut lokalen Medienberichten sind die am Montag beschlossenen Neubesetzungen aber nur vorläufig.

Ein Grossteil der Menschen im Land unterstützt laut Umfragen Saieds Schritte. Viele Tunesier werfen den Abgeordneten des Parlaments - vor allem denen der moderat-islamistischen Partei Ennahda - Machtgier vor und betrachten die aktuellen Massnahmen als Korruptionsbekämpfung.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan betonte bei einem Telefonat mit Saied am Montag die grosse Bedeutung der Arbeit des Parlaments für die gesamte Region. Sie müsse trotz der jüngsten Herausforderungen fortgesetzt werden, forderte er laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

Saied hatte vor anderthalb Wochen Regierungschef Hichem Mechichi abgesetzt und die Arbeit des Parlaments für zunächst 30 Tage eingefroren. Er entliess seitdem Dutzende ranghohe Regierungsbeamte. Der Präsident betont, sich im rechtlich zulässigen Rahmen der Verfassung zu bewegen. Kritiker sprechen dagegen von einem Putsch.

Inzwischen wurden auch mehrere Kritiker Saieds festgenommen. Saied hatte zuvor die Immunität aller Abgeordneten aufgehoben.

Experten fordern derweil mehr Druck von Deutschland, Frankreich und den USA auf Saied, damit sich der Präsident zu einem Fahrplan zur Wiederherstellung des demokratischen Prozesses im Land verpflichte. Die Staaten «sollten ihn auffordern, während dieser Notsituation regelmässig die wichtigsten politischen, sozialen und wirtschaftlichen Gruppen des Landes zu konsultieren», schreibt der Tunesien-Analyst der International Crisis Group, Riccardo Fabiani. Dazu zähle auch die Aufnahme von Gesprächen mit seinen politischen Gegnern.

Kommentare

Weiterlesen

SBB
206 Interaktionen
SBB verbietet es
Sizilien
1 Interaktionen
Heftige Gewitter

MEHR IN NEWS

Raser
1 Interaktionen
Kappel SO
Auto prallt
2 Interaktionen
Glattfelden ZH
lawrow
15 Interaktionen
Aussenminister
Lohn-Ammannsegg SO:
1 Interaktionen
Lohn-Ammannsegg SO

MEHR AUS TUNISIEN

Bootsunglück
Ermittlungen
Gaza-Hilfsflotte
6 Interaktionen
Hilfsflotte
Spain Gaza Flotilla
79 Interaktionen
Knall an Bord
Hotel du Lac in Tunis
Hotel du Lac