Tierschutzorganisationen kritisieren schon lange das Elefantenreiten. In Vietnam werden solche Touren trotz angekündigtem Verbot weiter durchgeführt.
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Vier Elefantenführer mit ihren Elefanten. (Archiv) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für Elefanten bedeutet das Reiten körperlichen und emotionalen Stress.
  • Vietnam hatte 2020 ein Verbot dieser Praxis angekündigt.
  • Dennoch werden weiterhin solche Touristentouren durchgeführt.

Im vietnamesischen Hochland werden Elefanten weiter für Touristentouren ausgenutzt. Obwohl lokale Behörden bereits 2020 versprochen hatten, die umstrittene Praxis zu verbieten. Speziell am malerischen Lak-See in der Provinz Dak Lak ist das Elefantenreiten, bei dem auf dem Rücken der Dickhäuter Metallsitze für die Urlauber festgeschnallt werden, weiter eine viel genutzte Attraktion. Tierschützer sind wütend: «Die Regierung von Dak Lak muss jetzt einen mutigen Schritt unternehmen und die Ausbeutung vollständig beenden», forderte Thanh Nguyen, Tierschutzbeauftragter bei Animals Asia.

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Eine Elefantenherde. - Keystone

«Es ist traurig zu sehen, dass in einigen Touristengebieten der Provinz immer noch Elefanten geritten werden», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die Lokalregierung habe zwar vor eineinhalb Jahren zugestimmt, die Touren einzustellen - «aber sie haben keinen Zeitplan dafür angegeben».

Elefantenknochen seien nicht darauf ausgelegt, schwere Lasten zu tragen. «Es gibt genügend wissenschaftliche Beweise, die die negativen Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit von Tieren in dieser Industrie belegen», betonte Thanh Nguyen. Die Ausbeutung der Dickhäuter für touristische Zwecke verkürze ihre Lebenserwartung deutlich.

Tierschutz kritisiert Elefantenreiten heftig

Tierschutzorganisationen beklagen schon lange, dass die Elefanten dabei erheblichem körperlichen und emotionalen Stress ausgesetzt sind. Meist bekommen sie keine angemessene Ernährung und sind angekettet, wenn sie nicht zur Arbeit gezwungen werden.

Ausserdem werden wilde Elefantenkälber oft ihren Müttern gestohlen, um sie später für den Tourismus auszunutzen. Bevor sie für die Touren eingesetzt werden können, müssen die Tiere zudem «gebrochen» werden. Was bedeutet, sie brutal zur Unterwerfung zu zwingen.

Die Stiftung Animals Asia lobt derweil nachhaltigere Modelle des Elefantentourismus in der Region, so etwa im Yok-Don-Nationalpark in der gleichen Provinz. Hier können Besucher die Rüsseltiere in ihrem natürlichen Lebensraum sehen - reiten dürfen sie sie nicht.

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