Rund 2000 tote Pinguine wurden an den Stränden von Uruguay gefunden. Warum sie gestorben sind, ist ungewiss.
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Rund 2000 tote Pinguine wurden an der Küsten Uruguays angespült. - Twitter/@ElNuevoSiglo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 2000 tote Pinguine wurden an den Küsten von Uruguay gefunden.
  • Es handelte sich um junge Tiere, die keine Fettreserven besassen.
  • Bisher gibt es nur Vermutungen, warum sie starben.

Es ist ein schauerlicher Anblick: Rund 2000 tote Pinguine säumen die Strände Uruguays. Wenn man diese Bilder sieht, vermutet man sofort eine Umweltkatastrophe – wie beispielsweise ein Ölleck. Doch weit und breit findet sich keine Havarie dieser Art.

Stattdessen glauben Wissenschaftler an einen anderen Anlass: Pinguine leiden schon seit geraumer Zeit an der Überfischung der Meere. Durch einen Sturm im Atlantik Mitte Juli könnten bereits geschwächte Tiere endgültig getötet worden sein.

Tote Pinguine hatten keine Fettreserven

Für diese Theorie spricht, dass die durchwegs jungen Pinguine keine Fettreserven und leere Mägen aufwiesen. Die Ursachen für das Massensterben gelten allerdings weiterhin als unklar. Diese Umstände erklärte die Beauftragte des Umweltministeriums Carmen Leizagoyen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Bei keinem der Kadaver sei das Vogelgrippe-Virus nachgewiesen worden, wurde betont.

Tote Pinguine waren auf Weg nach Brasilien

Es handele sich um Magellanpinguine, die üblicherweise im südlichen Argentinien nisten. Die Tiere seien im Atlantik verendet und dann an die Strände gespült worden. Betroffen waren die Regierungsbezirke Canelones, Maldonado und Rocha in Uruguay.

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Die toten Pinguine zählen zu den Magellanpinguinen. - Unsplash

Im Winter wandern die Pinguine auf der Suche nach Futter und weniger kalten Gewässern nordwärts. Letztlich lassen sie sich in Uruguays Nachbarland Brasilien nieder.

«Es ist normal, dass ein gewisser Prozentsatz stirbt, aber nicht solche Zahlen», sagte Leizagoyen. Nach ihren Angaben war ein ähnliches Pinguin-Sterben vergangenes Jahr in Brasilien festgestellt worden. Auch dort seien die Gründe bis heute unbekannt.

Auch andere tote Tiere angespült

Ausser Pinguinen wurden in den vergangenen Tagen auch tote Seevögel, Meeresschildkröten und Seelöwen an den Stränden von Maldonado angespült.

Der Leiter der Umweltorganisation Ambiente de Rocha, Rodrigo García, forderte die Einrichtung von Meeresschutzgebieten. «Der Pinguin zeigt uns die Spitze des Eisbergs einer schlimmen Situation«, erklärt er. Diese erlebe «der gesamte Südwesten des Atlantiks wegen der illegalen, unregistrierten, ungeregelten Fischerei».

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