In Simbabwe sind mehrere Menschen bei Protesten gegen die Erhöhung der Treibstoffpreise ums Leben gekommen.
Autofahrer in Simbabwe warten.
Autofahrer in Simbabwe warten in einer Schlange vor einer Tankstelle. Der Benzinpreis wurde durch den Präsidenten erhöht. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Simbabwe hat es gewalttätige Proteste gegen die Erhöhung der Treibstoffpreise gegeben.
  • Mindestens 13 Personen wurden getötet, weitere wurden verletzt.

Bei den Protesten gegen die Erhöhung der Treibstoffpreise in Simbabwe sind mehrere Menschen getötet worden. Es gebe zudem mehrere Verletzte, sagte Sicherheitsminister Owen Ncube der Zeitung «The Herald» am Montag.

Zur genauen Opferzahl machte er allerdings keine Angaben. Ärzten zufolge erlitten mindestens 13 Menschen Schusswunden. In der Hauptstadt Harare und der zweitgrössten Stadt Bulawayo errichteten Demonstranten Barrikaden und plünderten Geschäfte.

Ncube zufolge wurden mehrere Polizisten und Zivilisten verletzt. Zur Zahl und Identität der Toten äusserte er sich nicht. Die Untersuchungen dauerten an, sagte der Minister. Mindestens 200 Demonstranten seien festgenommen worden.

Extremer Aufschlag

Präsident Emmerson Mnangagwa hatte die Preiserhöhungen am Samstag angekündigt und damit den Zorn weiter Teile der Bevölkerung hervorgerufen. Die umstrittene Massnahme trat am Sonntag in Kraft. Ein Liter Benzin kostet seitdem mehr als doppelt so viel: Der Preis wurde von 1,24 Dollar auf 3,31 Dollar angehoben. Der Diesel-Preis stieg von bisher 1,36 Dollar ebenfalls auf 3,11 Dollar pro Liter.

Mit der umstrittenen Massnahme will Präsident Mnangagwa nach eigenen Angaben den Treibstoff-Engpass in seinem Land beheben. Benzin und Diesel sind in Simbabwe seit Oktober knapp. Während der vergangenen Wochen hatte sich der Mangel nochmals deutlich verschärft. Zuletzt hatten Autofahrer teilweise nächtelang vor den Tankstellen gewartet.

Furcht vor weiteren Preiserhöhungen

Aus Protest gegen die Preiserhöhung rief der Gewerkschaftsverband ZCTU zu einem Generalstreik von Montag bis Mittwoch auf. In Harare und Bulawayo lieferten sich Demonstranten und Sicherheitskräfte gewaltsame Auseinandersetzungen. Nach Angaben der Simbabwischen Ärztevereinigung für Menschenrechte (ZADHR) wurden im Grossraum Harare mindestens 13 Menschen angeschossen.

Anwohner in Bulawayo berichteten, die Polizei habe «wahllos» Tränengas im Stadtzentrum und in einigen Wohngebieten eingesetzt. In beiden Städten marschierten am Montagabend zahlreiche Soldaten auf.

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