Steuern

Thailand: Jetzt müssen Auslandschweizer doch Steuern auf AHV zahlen!

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

Thailand,

Traumhafte Strände und günstige Lebensunterhaltskosten: Rund 6000 Schweizerinnen und Schweizer leben in Thailand. Nun trübt eine Steuerreform die Stimmung.

Thailand
Thailand gilt als Ferienparadies. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Thailand gelten AHV-Renten neu als Einkommen, die versteuert werden müssen.
  • Unter Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer sorgt dies für Verunsicherung.
  • Ein Experte warnt eindringlich davor, sich nicht bei den Steuerbehörden zu melden.

Thailand gilt nicht nur als Ferien-, sondern auch als Steuerparadies. Eine neue Steuer aber trübt die Stimmung von Schweizerinnen und Schweizern, die sich dort zur Ruhe gesetzt haben.

Seit dem 1. Januar müssen nämlich die Renten versteuert werden, da diese neu als Einkommen gelten. Bislang war die ausbezahlte AHV nämlich steuerfrei.

Dieses Schlupfloch ist nun aber gestopft. Das sorgt unter den rund 6000 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern in Thailand für Verunsicherung, wie «Swissinfo» berichtet.

Thailand darf AHV besteuern

Betroffen von der Reform sind nur Gelder, die in das im südostasiatische Land transferiert werden. «Einkommen, die auf Konten im Ausland verbleiben, werden daher in Thailand nicht besteuert», erklärt Steuerexperte Martin Liebenow gegenüber dem Portal.

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Die Schweiz hat mit Thailand ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung abgeschlossen. Dieses gilt jedoch nur für die berufliche Vorsorge in der zweiten Säule.

Für die AHV-Renten (erste Säule) und die individuelle Vorsorge (dritte Säule) gilt dieses allerdings nicht. Hier kann Thailand nach seinem innerstaatlichen Recht besteuern, wie es beim Staatssekretariat für internationale Finanzfragen heisst.

Experte warnt vor Nicht-Melden bei den Behörden

Die thailändischen Steuerbehörden werden voraussichtlich im Dezember 2024 Formulare für die Steuererklärung bereitstellen. Die Frist für deren Einreichung ist der 31. März 2025.

Liebenow warnt gegenüber «Swissinfo» eindringlich davor, sich nicht bei den Behörden zu melden: «Das wäre eine vorsätzliche Steuerhinterziehung und das ist eine Straftat.»

Thailand hat die Reform durchgeführt, um Mitglied der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu werden. Die OECD drängt Thailand dazu, seine Besteuerungspraxis zu regulieren – damit es nicht wie ein Steuerparadies wirkt.

In Thailand bangen die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer, dass ihnen Ende des Monats weniger Geld übrig bleibt. Viele wanderten nämlich wegen der Steuerbefreiung und der relativ niedrigen Lebenshaltungskosten dorthin aus.

Josef Schnyder, Thailand-Delegierter der Auslandschweizer-Organisation ASO, sagt gegenüber RTS: «Ich glaube, dass die thailändische Regierung reiche Rentner haben will. Das jetzige System benachteiligt arme Rentner, welche nun keine Möglichkeit mehr haben, Steuern zu vermeiden.»

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