Erneut haben tausende Menschen in Bangkok gegen die Regierung von Thailands Ex-Armeechef Prayut Chan-O-Cha demonstriert.
Demonstranten in Bangkok
Demonstranten in Bangkok - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Demonstranten in Bangkok fordern den Rücktritt der Regierung.
  • Auch eine offene Debatte über die Rolle der Monarchie wünschen sie sich.
  • Nach Angaben der Behörden waren etwa 14'000 Polizisten im Einsatz.

In Bangkok haben sich erneut tausende Menschen zusammengefunden, um gegen die Regierung von Thailands Ex-Armeechef Prayut Chan-O-Cha zu demonstrieren. Der prominente Aktivist Anon Numpa rief die am Mittwoch am Demokratie-Denkmal der thailändischen Hauptstadt versammelten Menschen dazu auf, ruhig zu bleiben. Nach Angaben der Behörden waren etwa 14'000 Polizisten im Einsatz. Am Vortag waren bei Protesten 21 Menschen festgenommen worden.

Die pro-demokratische Protestbewegung fordert den Rücktritt der Regierung und eine offene Debatte über die Rolle der Monarchie in Thailand. «Es wird Provokationen von der anderen Seite geben, also bitte vertrauen Sie mir – wir wollen mit niemandem aneinander geraten», sagte Anon.

Am Nachmittag sollte die Kolonne von König Maha Vajiralongkorn an den Demonstranten vorbeifahren. «Wenn die königliche Wagenkolonne eintrifft, äussern Sie keine Schimpfwörter», warnte Anon. In Thailand wird Kritik am Königshaus mit drakonischen Strafen geahndet.

Demonstranten besetzten am Dienstag eine Kreuzung

Am Dienstag hatten Demonstranten eine zentrale Kreuzung rund um das Demokratie-Denkmal in Bangkok besetzt, die später von Polizisten geräumt wurde, damit eine Wagenkolonne des Königs passieren konnte. Einige Demonstranten widersetzten sich nach Polizeiangaben den Sicherheitskräften und wurden festgenommen.

Grossdemonstration Thailand
Regierungskritische Demonstranten versammeln sich am Demokratie-Denkmal in Bangkok. - dpa

Dutzende Demonstranten streckten der vorbeifahrenden Wagenkolonne drei Finger entgegen – die Geste ist der Filmreihe «Die Tribute von Panem» entlehnt und ein Ausdruck des Protests pro-demokratischer Aktivisten. Nach den Festnahmen am Demokratie-Denkmal zogen etwa 300 Menschen zum Polizeipräsidium der Stadt, um die Freilassung der Aktivisten zu fordern.

Die teils von der Hongkonger Protestbewegung inspirierten Demonstranten fordern neben dem Rücktritt der Regierung auch die Abschaffung eines umstrittenen Gesetzes zum Schutz der Monarchie, das harte Strafen für Kritik am Königshaus vorsieht.

Thailand blickt auf eine konfliktreiche Geschichte zurück. Der jüngste Militärputsch fand 2014 statt. Aus einer von Betrugsvorwürfen überschatteten Parlamentswahl ging dann im vergangenen Jahr Ex-Armeechef Prayut als Sieger hervor.

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