Lehrkräfte in Tunesien demonstrieren gegen die Sparmassnahmen der Regierung. Der Protest der «Weisswesten» beginnt.
Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes nehmen an einer Demonstration teil und schwenken tunesische Flaggen.
Nach dem Streik des öffentlichen Dienstes in Tunesien legen nun Lehrkräfte nach. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem Arabischen Frühling ist Tunesien eine Demokratie in einer Wirtschaftskrise.
  • Tausende Lehrer demonstrieren gegen die Sparmassnahmen der Regierung.

Bei Demonstrationen in verschiedenen Städten Tunesiens haben Tausende Lehrer höhere Gehälter gefordert. Sie folgten damit heute Freitag einer Reihe von Demonstrationen in den vergangenen Wochen gegen die Sparpolitik der Regierung.

Ein Gewerkschaftsvertreter sprach von Protesten der «Weisswesten» – in Anlehnung an die Proteste der «Gelbwesten» in Frankreich. Die Regierung hatte zuvor mit Massnahmen gegen Lehrer gedroht, die sich seit Montag geweigert hatten, Prüfungen zu beaufsichtigen.

Bereits vor mehr als zwei Wochen waren aus Protest gegen steigende Preise und die schlechte Wirtschaftslage Hunderttausende Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in einen Streik getreten.

Tunesien ist das einzige Land der Region, das nach den arabischen Aufständen 2011 den Übergang in die Demokratie geschafft hat. Der nordafrikanische Staat leidet jedoch unter Wirtschaftsproblemen. Der Internationale Währungsfonds IWF fordert drastische Sparmassnahmen, um die Staatsverschuldung zu senken.

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