Taliban kündigen weiteres Treffen mit US-Vertretern an
In Pakistan wird ein Treffen zwischen der USA und Vertretern der Taliban stattfinden. Ein weiteres Gespräch soll im Golf stattfinden.

Das Wichtigste in Kürze
- Vertreter der Taliban haben ein Treffen mit den USA angekündigt.
- Dabei wird es um den Afghanistan-Konflikt gehen.
Auf der Suche nach einer Lösung im Afghanistan-Konflikt wollen sich Vertreter der radikalislamischen Taliban und der USA in der kommenden Woche in Pakistan treffen. Das teilte der Sprecher der Taliban, Sabiullah Mudschahid, am Mittwochabend (Ortszeit) mit. Demnach wollen die Taliban-Vertreter am Montag kommender Woche in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad auch Ministerpräsident Imran Khan treffen. Die Aufständischen wollen mit dem Regierungschef des Nachbarlandes nach eigenen Angaben über die «pakistanisch-afghanischen Beziehungen sowie afghanische Flüchtlinge und Geschäftsleute» sprechen.
Die Taliban teilten weiterhin mit, dass die nächste Gesprächsrunde mit US-Vertretern am 25. Februar im Golf wie geplant stattfinden werde. Der US-Sondergesandte Zalmay Khalilzad drückte zuletzt die Hoffnung aus, dass noch vor der afghanischen Präsidentenwahl Ende Juli ein Friedensabkommen zustande komme.
Direktgespräche seit 2018
In einer bedeutenden Änderung ihrer Politik hatten die USA im vergangenen Sommer Direktgespräche mit den Taliban aufgenommen, um den seit 17 Jahren währenden Konflikt in Afghanistan zu beenden. Davor hatten sie stets gesagt, die Aufständischen sollten direkt mit der afghanischen Regierung verhandeln und ein Friedensprozess müsse unter deren Führung stattfinden.
Eine politische Beilegung des Afghanistan-Konflikts soll den Weg für einen Abzug von US-Truppen aus dem Land ebnen. Dies wiederum hätte erhebliche Konsequenzen für den Nato-Einsatz in Afghanistan. Deutschland beteiligt sich seit 2015 an dem Unterstützungs- und Ausbildungseinsatz «Resolute Support». Derzeit sind etwa 1200 deutsche Soldaten in dem Land.
Laut offiziellen Angaben des Bündnisses waren die USA zuletzt mit 8475 Soldaten an der Resolute Support Mission (RSM) beteiligt. Sie stellten damit rund die Hälfte der aktuell 16 919 Kräfte.