Rund 90 Prozent des weltweiten Schlafmohns stammten in der Vergangenheit aus Afghanistan. Unter Herrschaft der Taliban ist die Opiumgewinnung stark gesunken.
Taliban
Seit dem Abzug der westlichen Truppen kontrollieren die Taliban Afghanistan wieder. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit die westlichen Truppen Afghanistan verlassen haben, sind Taliban wieder an der Macht.
  • Die Opiumgewinnung im Land ist seitdem laut UN stark zurückgegangen.
  • Rund 90 Prozent des weltweiten Schlafmohns stammten in der Vergangenheit aus Afghanistan.

In der Vergangenheit stammten etwa 90 Prozent des weltweit angebauten Schlafmohns, der Basis für Opium und Heroin ist, aus Afghanistan. Unter der Taliban-Herrschaft hat die UN-Mission in Afghanistan (Unama) einen Rückgang der Opiumgewinnung beobachtet. «Das von den Taliban im April letzten Jahres verkündete Verbot der Opiumgewinnung in vielen Teilen des Landes wurde tatsächlich durchgesetzt.» Das sagte die UN-Sondergesandte für Afghanistan, Rosa Otunbajewa, am Mittwoch während einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York.

Heroin Crystal Meth
Hunderttausende Arbeitsplätze hängen am Anbau von Schlafmohn. - Keystone

«Die afghanische Wirtschaft ist nach wie vor stabil, wenn auch auf einem niedrigen Niveau». Die Inflation sei rückläufig und der Wechselkurs stabil. «Dies ist zum Teil auf den begrüssenswerten Rückgang der Korruption auf hoher Ebene zurückzuführen», berichtete Otunbajewa.

Taliban schränken Menschenrechte drastisch ein

Deutliche Kritik äusserte die UN-Sondergesandte an der anhaltenden Diskriminierung von Frauen und Mädchen. Die Herrschaft der Taliban bezeichnete Otunbajewa erneut als autokratisch. «Es besteht die verbreitete Sorge, dass ein Mangel an Inklusivität und partizipativer Regierungsführung zu Instabilität bei der Terrorismusbekämpfung führen wird.»

Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 und dem chaotischen Abzug internationaler Streitkräfte habe die Terrororganisation Menschenrechte drastisch eingeschränkt. Ihre Herrschaft wurde zuletzt zunehmend autoritärer und dogmatischer. Sie zeigen sich gegenüber allen Formen der Opposition zu ihrem Regime als äussert repressiv. Der Zugang von Frauen zu Bildung, Arbeit und sogar zum öffentlichen Raum für Reisen oder medizinische Versorgung wurde stark eingeschränkt.

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