Die Inselrepublik Taiwan hat sich mit Hilfe zweier grosser Technologieunternehmen 10 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffes von Biontech aus Deutschland gesichert.
Der Impfstoff von Biontech/Pfizer dürfte eine relativ langanhaltende starke Immunreaktion auslösen. Foto: David Young/dpa
Der Impfstoff von Biontech/Pfizer dürfte eine relativ langanhaltende starke Immunreaktion auslösen. Foto: David Young/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wie Taiwans Regierung am Montag mitteilte, spendeten der taiwanesische Chiphersteller TSMC und der Elektronikhersteller Hon Hai die Dosen, nachdem die Unternehmen zuvor Vereinbarungen über den Kauf des Impfstoffes geschlossen hatten.

Die Hilfe der Unternehmen sei laut Regierungssprecher Lo Ping-​cheng notwendig geworden, nachdem Taiwans Regierung selbst beim Kauf von Dosen auf Schwierigkeiten gestossen war. Ende Mai hatte Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen China dafür kritisiert, dass es die Inselrepublik daran gehindert habe, eine Vereinbarung mit Biontech über die Lieferung seines Impfstoffes zu unterzeichnen.

Peking sieht das heute demokratische Taiwan, das seit dem Sieg der Kommunisten 1949 über die Nationalisten neben der Volksrepublik existiert, als abtrünnige Provinz und nicht als unabhängigen Staat an und versucht, es international zu isolieren. Ein chinesisches Unternehmen, Fosun Pharma, besitzt die Biontech-Vertriebsrechte für den Grossraum China, zu dem nach Pekinger Auffassung auch Taiwan gehört.

Fosun bestätigte, dass nun Abkommen mit den zwei taiwanesischen Firmen geschlossen worden seien. Der Impfstoff soll direkt aus Deutschland kommen.

Zuvor hatten bereits die USA angekündigt, Impfstoff an die Inselrepublik zu spenden. Bisher erhielten nur etwa 14 Prozent der 23,6 Millionen Einwohner Taiwans mindestens eine Dosis des Covid-19-Impfstoffs.

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