Ein neuer Pass und politische Besuche stärken die Identität von Taiwan. Obschon China droht, hofft die Insel ihre diplomatischen Beziehungen stärken zu können.
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Der Aussenminister von Taiwan, Joseph Wu, begrüsst den tschechischen Senatspräsidenten Miloš Vystrčil . - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Taiwan will ihren Pass überarbeiten, um Verwechslungen mit China zu verhindern.
  • Letzten Sonntag war der tschechische Senatspräsident Miloš Vystrčil in Taipeh zu Besuch.
  • China droht beiden Ländern mit schweren Konsequenzen.

Der Inselstaat Taiwan, oder auch Republik China genannt, wird immer wieder mit seinem Festlandnachbarn, der Volksrepublik China, verwechselt. Gerade während der Corona-Pandemie sorgte dieser Umstand bei den Einwohnern für Unzufriedenheit. Seit das Virus in China ausgebrochen ist, wurden Taiwanesen immer wieder die Einreise in andere Länder verboten.

Wie «Der Standard» berichtet, soll zur Stärkung der eigenen Identität nun der Pass abgeändert werden. Der zuvor prominente Schriftzug «Republic of China» wird in Zukunft nur noch klein zu lesen sein. Der Name «Taiwan» soll hingegen grösser werden.

Taiwan wird von WHO ausgeschlossen

Da China Anspruch auf den Inselstaat erhebt, hat Taiwan jedoch noch ein anderes Problem. Bei internationalen Gesprächen wird die Regierung in Taipeh ausgeschlossen, China beansprucht jegliche Verbindungen für sich.

WHO Taiwan
Wegen der Ein-China-Politik hat Taiwan keinen Zugang zur WHO. - Keystone

Dadurch hatte die Republik keinen Zugang zur Weltgesundheitsorganisation WHO und deren Ressourcen. Die Regierung konnte auch keine Erfahrungen teilen – bei 24 Millionen Einwohnern gab es in der Republik nur 500 Corona-Fälle.

Taipeh fördert internationale Beziehungen

Trotz Drohungen der Regierung in Peking lässt sich Taiwans Aussenminister Joseph Wu nicht einschüchtern, wie die «Deutsche Welle» schreibt. Vergangenen Sonntag besuchte der tschechische Senatspräsident Miloš Vystrčil die Insel im Pazifischen Ozean.

Miloš Vystrčil Taiwan.
Miloš Vystrčil beim Besuch in Taiwan. - Keystone

Ungeachtet des Ein-China-Prinzips rief Vystrčil – angelehnt an John F. Kennedys Zitat in Berlin – «ich bin ein Taiwaner» aus. Wu freue sich über den tschechischen Besucher und hoffe, dass weitere europäische Länder es ihm gleich tun werden. Taiwans Türen seien für jegliche Art Austausch offen.

Die politische Reise löste in Peking Zorn aus. Vystrčil werde einen «sehr hohen Preis zahlen», sagte Chinas Aussenminister Wang Yi laut der «Welle». Der Inselstaat sei gemäss Wu zwar auf einen Konflikt mit dem Festland vorbereitet, die Stabilität der Taiwanstrasse würde jedoch leiden. Trotzdem versucht sich die Insel vermehrt ins globale Geschehen einzubringen.

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