Syrien: Regierungstruppen bombardieren IS-Gebiete
Am Sonntagabend flogen Regierungstruppen im Süden Syriens Luftangriffe gegen die Dschihadistenmiliz IS.

Das Wichtigste in Kürze
- Regierungstruppen bombardierten am Sonntagabend die Dschihadistenmiliz IS in Südsyrien.
- Einschätzungen zufolge sollen die Angriffe der Beginn einer grossen Offensive sein.
Im Süden Syriens haben die Regierungstruppen am Sonntagabend Luftangriffe auf von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kontrollierte Wüstengebiete in der Provinz Suweida geflogen. Die Luftangriffe und Gefechte mit IS-Kämpfern dauerten noch an, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Regierungstruppen rücken demnach in den Norden und Nordosten von Suweida vor.
Die Kämpfe sind nach Einschätzung der Beobachtungsstelle der Beginn einer Offensive, um den IS aus einem Rückzugsgebiet in der Badija-Wüste zu vertreiben. Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
Am Sonntag war bekannt geworden, dass die IS-Miliz in Suweida einen von rund 30 entführten Drusen enthauptet hat. Der 19-jährige Student sei Ende Juli bei einem blutigen Angriff des IS auf die Provinzhauptstadt Suweida und umliegende Dörfer verschleppt und am Donnerstag hingerichtet worden, meldeten die Beobachtungsstelle und die Lokalnachrichtenseite Sweida24.
Bei der Serie koordinierter Anschläge in der mehrheitlich von der religiösen Minderheit der Drusen bewohnten Region östlich von Daraa waren am 25. Juli mehr als 250 Menschen getötet worden. Es war der blutigste Tag in der Region seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs 2011. Zudem wurden mehr als 30 Drusen entführt, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Der IS hat sich bislang weder zu den Entführungen noch zu der Enthauptung bekannt.
Verhandlungen zwischen Russland und dem IS über eine Freilassung der verbleibenden Geiseln scheiterten. Russland ist im syrischen Bürgerkrieg der engste Verbündete von Machthaber Baschar al-Assad. Am Sonntag hatten die Syrischen Demokratischen Kräfte, ein arabisch-kurdisches Rebellenbündnis, angeboten, im Austausch gegen die verbleibenden Geiseln IS-Gefangene freizulassen.