Die syrische Armee übernimmt nach vier Jahren wieder Kontrolle über die Golanhöhen und hisst die Nationalflaggein einer Pufferzone am Rande des Gebiets.
Syrische Regierungstruppen  jubeln mit einer gehissten Flagge (Themenbild).
Syrische Regierungstruppen jubeln mit einer gehissten Flagge (Themenbild). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Golanhöhen sind seit Jahren grösstenteils unter israelischer Kontrolle.
  • Der syrischen Armee konnte nun einen wichtigen Übergang zum Gebiet einnehmen.
  • Aktivisten zufolge hisste sie gleich dort die syrische Flagge.

Nach vier Jahren hat die syrische Armee laut Aktivisten erstmals wieder die Nationalflagge in einer Pufferzone am Rande der von Israel besetzten Golanhöhen gehisst. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag erklärte, übernahmen die Truppen von Machthaber Baschar al-Assad die Kontrolle über die zerstörte Stadt Kuneitra und den wichtigsten Übergang zu den Golanhöhen und hissten dort die syrische Flagge.

Laut der Beobachtungsstelle kehrten die Truppen nach dem Abzug der letzten Dschihadisten in das Gebiet zurück. Die regierungsnahe Zeitung «Al-Watan» berichtete ebenfalls, dass die Armee die Flagge an dem Übergang von Kuneitra «wenige Dutzend Meter von den feindlichen israelischen Soldaten» entfernt gehisst habe. Kuneitra liegt im Norden der Golanhöhen in einer Pufferzone, die nach dem Krieg 1973 von der Uno eingerichtet worden war.

Uno überwachte Pufferzone

Israel hatte im Sechs-Tage-Krieg 1200 Quadratkilometer der syrischen Golanhöhen besetzt und in einem international nie anerkannten Schritt 1981 annektiert. Beim israelisch-arabischen Jom-Kippur-Krieg 1973 gab es erneut Kämpfe auf den Golanhöhen. Nach einer Waffenruhe wurde entlang einer Waffenstillstandslinie eine Pufferzone eingerichtet, die seitdem von Uno-Friedenstruppen überwacht wird. Einen offiziellen Friedensschluss gibt es bis heute nicht.

Im syrischen Bürgerkrieg hatte das Dschihadistenbündnis Hajat Tahrir al-Scham unter Führung des syrischen Al-Kaida-Ablegers Kuneitra und die umliegenden Grenzgebiete besetzt.

Nachdem sie es abgelehnt hatten, wie andere Rebellen in der Region die Waffen niederzulegen, wurden sie am Samstag im Rahmen einer Vereinbarung mit Russland in die nordwestliche Provinz Idlib gebracht, die weiterhin unter Kontrolle der Rebellen und Dschihadisten steht.

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