Syrien plant erstmals seit Bürgerkrieg wieder Ölexport
Erstmals seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 hat Syrien wieder Öl für den Export vorbereitet: Ein Tanker verliess Tartus mit 600'000 Barrel Rohöl.

Syrien hat erstmals seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011 wieder Öl für den Export vorbereitet. Ein unter griechischer Flagge fahrender Tanker verliess den syrischen Hafen Tartus mit 600'000 Barrel Rohöl, wie die Staatsagentur Sana am Montagabend berichtete. Dem Schiffs-Trackingdienst Marinetraffic zufolge hatte der Tanker zunächst kein Ziel und lag vor der syrischen Mittelmeerküste.
Nach Informationen des syrischen Staatsfernsehens soll das Schiff zunächst Griechenland ansteuern. Der Wert der Ladung soll umgerechnet etwa 30 Millionen Euro betragen. Entgegen dem Sana-Bericht sagte ein Vertreter der syrischen Öl-Transportgesellschaft dem TV-Sender, eine Exportlieferung sei bereits abgeschlossen und dies sei nun der zweite Export seit 2011.
In Syrien war 2011 nach Protesten gegen die Regierung des damaligen Machthabers Baschar al-Assad ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Vorher produzierte das arabische Land täglich etwa 380'000 Barrel Öl und exportierte davon etwa ein Drittel vor allem in die Europäische Union.
Öleinnahmen füllen Syriens Kasse
Die Einnahmen aus dem Ölgeschäft deckten etwa ein Viertel im syrischen Staatshaushalt. Auf dem Weltmarkt fielen diese geringen Exporte allerdings kaum ins Gewicht.
Im Zuge der internationalen Sanktionen gegen Syrien, die gegen die Assad-Regierung nach der brutalen Niederschlagung von Protesten verhängt wurde, kam der Handel zum Erliegen. Zudem wurden Öl- und Gasleitungen und andere Infrastruktur während des Kriegs beschädigt oder zerstört.
Assad wurde im vergangenen Dezember gestürzt. Im Zuge des Umbruchs haben die EU wie auch die USA begonnen, viele der Wirtschaftssanktionen gegen Syrien aufzuheben.