Die Ankunft von etwa 500 Jemeniten hatte in Südkorea eine hitzige Debatte um ihren Aufenthalt bis hin zu Protesten gegen Zuwanderung ausgelöst.
Binnenvertriebene jemenitische Jungen posieren für ein Bild ausserhalb einer Schule.
Binnenvertriebene jemenitische Jungen posieren für ein Bild ausserhalb einer Schule. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Südkorea hat 339 Jemeniten ein Aufenthaltsrecht aus humanitären Gründen erteilt.
  • Die Erlaubnis muss jedes Jahr erneuert werden.

Südkorea hat mehr als 300 Asylbewerbern aus dem Bürgerkriegsland Jemen eine befristete Aufenthaltserlaubnis erteilt, ihnen aber weiter die Anerkennung als Flüchtlinge verweigert. Die Ankunft von etwa 500 Jemeniten in diesem Frühjahr auf der südlichen Ferieninsel Jeju hatte in Südkorea eine hitzige Debatte um ihren Aufenthalt bis hin zu Protesten gegen Zuwanderung ausgelöst. Das Justizministerium teilte am Mittwoch mit, die Einreisebehörde in Jeju habe jetzt 339 Jemeniten ein befristetes Aufenthaltsrecht aus humanitären Gründen erteilt und die Anträge von 34 weiteren Menschen aus dem arabischen Land abgelehnt.

Die Aufenthaltserlaubnis muss jedes Jahr erneuert werden. Das Leben der Asylsuchenden sei bei einer Abschiebung angesichts der «ernsthaften Bürgerkriegssituation im Jemen» gefährdet, hiess es. Die Entscheidung über die Anträge von 85 weiteren Jemeniten, die als Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 anerkannt werden wollen, wurde verschoben.

Aufenthalt ohne Visum

Die Jemeniten waren dank eines Gesetzes gekommen, das einen Aufenthalt von bis zu zu drei Monaten auf Jeju ohne Visum erlaubt. Die plötzliche Ankunft so vieler Jemeniten hatte jedoch in der lokalen Bevölkerung unter anderem die Befürchtung ausgelöst, sie könnten aus wirtschaftlichen Gründen und nicht aus Schutzbedürfnis gekommen sein. 

Neben Strassenprotesten gegen ihren Aufenthalt forderten fast 700'000 Unterstützer einer Petition auf der Website des Präsidentenamts in Seoul, die ohnehin strengen Flüchtlingsgesetze des Landes weiter zu verschärfen. Es gab auch Gegendemonstrationen für mehr Toleranz gegenüber Flüchtlingen.

Ad
Ad