Die südafrikanische Polizei ging am Mittwoch gegen afrikanische Migranten vor, die seit drei Wochen vor dem Büro der UN-Flüchtlingshilfe in Kapstadt kampieren.
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Die südafrikanische Polizei ist gegen afrikanische Migranten vorgegangen, die seit drei Wochen vor dem Büro der der UN-Flüchtlingshilfe (UNHCR) kampiert haben. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die südafrikanische Polizei ging am Mittwoch in Kapstadt gegen afrikanische Migranten vor.
  • Diese kampierten seit drei Wochen vor einem Büro der UN-Flüchtlingshilfe (UNHCR).
  • Sie wollten von den Vereinten Nationen ein sicheres Geleit aus dem Kap-Staat fordern.

Auf TV-Bildern war zu sehen, wie südafrikanische Polizisten Wasserwerfer gegen die afrikanischen Migranten einsetzten. Diese kampierten seit drei Wochen vor einem Büro der UN-Flüchtlingshilfe (UNHCR) in Kapstadt. Zahlreiche Ausländer wurden vor laufenden Kameras in Polizeitransportern weggefahren.

«Das war wie eine Armee, die anrückte (...) Sie feuerten Gummigeschosse und Blendgranaten in die Menge», sagte der Menschenrechtsaktivist Zakie Ahmad, der sich als Augenzeuge im TV-Sender eNCA äusserte.

Viele Frauen und Kinder unter Migranten

Die Menschen – darunter viele Frauen und Kinder – hatten aus Angst um ihre Sicherheit von den Vereinten Nationen sicheres Geleit aus dem Kap-Staat gefordert.

Kapstadt
Die südafrikanische Hauptstadt Kapstadt. - Pixabay

Anfang September waren bei gewalttätigen Übergriffen und Plünderungen in Johannesburg und Pretoria zwölf Menschen ums Leben gekommen. Die Gewalt richtete sich vor allem gegen Migranten aus anderen Ländern des Kontinents. Viele von ihnen leben in Südafrika, weil sie auf der Flucht sind, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen.

Wut richtet sich gegen Einwanderer

Gültige Aufenthaltsgenehmigungen sind nur schwer zu bekommen – viele dieser Ausländer sind daher illegal im Lande. In der Vergangenheit wurden Einwanderer aus Nachbarländern wiederholt verantwortlich gemacht für die hohe Arbeitslosigkeit von 29,1 Prozent in Südafrika.

Unruhen in Südafrika
Bei Aufständen in Südafrika kamen Anfang September mehrere Menschen ums Leben. - dpa

Finanzminister Tito Mboweni sagte am Mittwoch im Parlament, dass die Wirtschaft nicht stark genug wachse. Er forderte zugleich einen neuen Schwung beim Kampf gegen die Ausländerfeindlichkeit.

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