Der fast eintägige Streik an Israels internationalem Flughafen bei Tel Aviv aus Protest gegen die umstrittene Justizreform hat am Montagabend geendet.
Israel Politics
Passagiere schauen auf den Monitor, der die verspäteten Flüge am Ben-Gurion-Flughafen in der Nähe von Tel Aviv, Israel, anzeigt, Montag, 27. März 2023. Die israelische Flughafenbehörde teilt mit, dass die Flüge vom wichtigsten internationalen Flughafen nach einem Streik gestoppt wurden. Israels grösste Gewerkschaftsgruppe hat einen Streik in einer Vielzahl von Sektoren begonnen und sich damit einer wachsenden Protestbewegung gegen den Plan von Premierminister Benjamin Netanjahu angeschlossen, die Justiz zu reformieren. - keystone

Noch vor Mitternacht sollten rund ein Dutzend Flüge abheben, teilte die Flughafenbehörde am Abend mit. Es werde unter Hochdruck daran gearbeitet, wieder in einen Normalbetrieb zurückzukehren. Zuvor hatte der Vorsitzende des israelischen Gewerkschaftsverbands, Arnon Bar-David, ein Ende des am Montag kurzfristig angesetzten Generalstreiks angekündigt.

Netanjahu hatte nach massiven Protesten angekündigt, die umstrittenen Pläne einige Wochen auszusetzen, um «Platz für Dialog zu schaffen».

Seit rund drei Monaten gehen regelmässig Zehntausende Menschen gegen das Vorhaben zur Schwächung der unabhängigen Justiz auf die Strassen. Auch nach der Ankündigung Netanjahus setzte sich der Protest auf den Strassen landesweit fort.

Viele Arbeitnehmer waren am Montag dem Aufruf des Dachverbands der Gewerkschaften namens Histadrut, der rund 800 000 Mitglieder umfasst, gefolgt. Mehrere Einkaufszentren und Universitäten im Land blieben zu. Auch Hightech-Unternehmen schlossen sich an. Die dynamische Start-up-Szene gilt als wichtigstes Zugpferd der israelischen Wirtschaft. Zudem waren Krankenhäuser von dem Streik betroffen. Sie arbeiteten in einem abgespeckten Schichtsystem. Am Dienstag soll der Betrieb wieder landesweit normal anlaufen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ProtestStreikFlughafen