Nach dem Brand auf einem Containerschiff vor der Küste Sri Lankas sind an den Stränden des Inselstaats tonnenweise Plastikkügelchen angeschwemmt worden - die Polizei befragt nun die Besatzung des Schiffs zu den Ursachen der Umweltkatastrophe.
Der Brand ist immer noch nicht vollständig gelöscht
Der Brand ist immer noch nicht vollständig gelöscht - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kapitän wusste offenbar von Leck in Salpetersäure-Fass .

Die 25 Crewmitglieder wurden nach dem Ende ihrer Corona-Quarantäne am Montag erstmals von den Ermittlern verhört, wie ein Polizeisprecher sagte. Sri Lankas Behörden haben strafrechtliche Ermittlungen gegen den Eigner und die Besatzung des Schiffes eingeleitet.

Auf dem in Singapur registrierten Containerschiff war vor fast zwei Wochen kurz vor der Einfahrt in den Hafen von Colombo ein Feuer ausgebrochen, das immer noch nicht vollständig gelöscht werden konnte. Die «X-Press Pearl» transportierte in fast 1500 Containern unter anderem 25 Tonnen Salpetersäure und grosse Mengen Plastikgranulat. Zudem hatte sie 278 Tonnen Schweröl und 50 Tonnen speziellen Kraftstoff für Schiffe an Bord.

Mehrere Container mit Polyethylen-Granulat stürzten von dem brennenden Schiff ins Meer. Die schwarzen Plastikteilchen verschmutzen seither die bei Urlaubern beliebten Strände Sri Lankas. Die Chefin der Meeresschutzbehörde, Dharshani Lahandapura, sprach von der «schlimmsten Meeresverschmutzung», die das Land je erlebt habe. In der Umgebung wurde ein Fischereiverbot verhängt.

Sri Lankas Polizei ermittelt nun gegen die Reederei und die Schiffsbesatzung und fordert eine Entschädigung von der Versicherung des Frachters. Die Ermittler vermuten, dass das Feuer durch ein Leck in einem Salpetersäure-Fass verursacht wurde, von dem der Kapitän schon Tage zuvor wusste.

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