Jahr für Jahr zieht es junge Menschen aus den USA für Spring Break an die Küste Mexikos. Nun wird von den US-Behörden davon abgeraten. Es sei zu gefährlich.
Die abgeführten mexikanischen Kartell-Mitglieder sollen für den Tod von vier US-Amerikanern verantwortlich sein. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut den US-Behörden werden Reisen in Mexiko wegen Kartellen immer gefährlicher.
  • Nun warnt erstmals ein US-Staat vor Reisen in das mittelamerikanische Land.
  • Auch die Spring-Break-Hochburg Cancún birgt mittlerweile grössere Risiken.
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Vier US-Amerikaner wollten sich vergangene Woche in der mexikanischen Grenzstadt Matamoros einer kosmetischen Operation unterziehen. Doch dann wurden sie entführt und zwei von ihnen umgebracht. Auch eine unbeteiligte Mexikanerin kam bei dem Übergriff ums Leben.

Offenbar befanden sich die Touristen zur falschen Zeit am falschen Ort, laut US-Medien handelte es sich um ein «tödliches Versehen». Mitglieder eines mexikanischen Drogenkartells sollen die vier US-Bürger für Rivalen aus einem verfeindeten Kartell gehalten haben.

Waren Sie schon einmal in Mexiko?

Das mutmasslich für die Entführung verantwortliche Kartell hat den mexikanischen Behörden anschliessend fünf Männer präsentiert, die für die Entführung verantwortlich sein sollen. Sie lagen gefesselt genau an der Stelle, an der die US-Bürger wenige Tage zuvor angegriffen wurden.

Das Kartell hatte zudem eine Nachricht hinterlassen, in der es hiess: «Wir haben entschieden, die Verantwortlichen zu übergeben, die … aus eigenem Antrieb und aus Disziplinlosigkeit gehandelt haben.» Die Gruppe greife keine Unschuldigen an, solche Fehler sollten auch nicht wieder vorkommen.

US-Staat warnt vor Reisen nach Mexiko ab

Die Entführung und Ermordung der US-Touristen ist das jüngste Beispiel für die Gewalt, die zwischen den Drogenbanden in Mexiko herrscht. Immer wieder trifft es dabei auch Unbeteiligte. Die US-Behörden beobachten diese Entwicklung mit grosser Sorge und jetzt warnt erstmals ein Staat vor Reisen nach Mexiko ab.

Steven McCraw, Direktor des texanischen Departements für öffentliche Sicherheit (DPS), sagte laut der «BBC»: «Die Gewalt von Drogenkartellen und andere kriminelle Aktivitäten stellen eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit von jedem dar, der derzeit nach Mexiko kommt.»

McCraw spricht von einer «unbeständigen Natur der Aktivitäten von Kartellen und ihrer Gewalt». Es werde deshalb zu diesem Zeitpunkt gefordert, dringend von Reisen nach Mexiko abzusehen.

Auch Spring Break wird gefährlich

Mexiko ist ein beliebtes Urlaubsland. Jedes Jahr reisen rund 20 Millionen ausländische Touristen dorthin. Ein Grossteil kommt aus den benachbarten Vereinigten Staaten. Gerade zu den anstehenden Frühjahrsferien reisen viele junge Amis zum Feiern an die Küste Mexikos zum sogenannten Spring Break.

Die Feiern finden vor allem in Cancún auf der Halbinsel Yukatán statt, während sich die Gewalt zuletzt vor allem in den mexikanischen US-Grenzstädten häufte. Doch laut der «New York Times» gab es auch in Cancún zuletzt Unruhen. Die ansässigen Taxifahrer fühlen sich dort von Uber um Fahrgäste betrogen.

Spring Break USA Mexiko
Soldaten patrouillieren am Strand von Cancún nachdem in einer US-Grenzstadt vier US-Touristen entführt und zwei von ihnen ermordet wurden. - Keystone

In einem viralen Video ist etwa zu sehen, wie ein Taxifahrer versucht, eine russischsprachige Reisegruppe aus einem Uber-Auto zu zerren. Immer wieder kommt es zudem auch zu Schiessereien mit Toten.

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