Die EU- und NATO-Länder Slowenien und Kroatien bleiben im Grenzstreit hart. Zur Sicherung ihrer Seegrenze lassen sie sogar Polizeiboote auffahren. Grössere Konflikte sind absehbar.
Der Hafen von Piran.
Der Hafen von Piran. - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kroatien und Slowenien blieben im Grenzstreit um Piran hart.
  • Beide Seiten versichern, ihre Hoheitsrechte notfalls mit Polizeigewalt durchzusetzen.

Im Grenzstreit zwischen Slowenien und Kroatien hat es in der Bucht von Piran an der nördlichen Adria eine erste Konfrontation gegeben, die jedoch glimpflich verlaufen ist. Obwohl kroatische Fischer am Samstag unter Polizeischutz in dem von Slowenien beanspruchten Teil der Meeresbucht auftauchten, griff ein slowenisches Polizeiboot in der Nähe nicht ein, berichteten beide Seiten übereinstimmend.

Slowenien zog Seegrenze neu

Slowenien hatte am Samstag nach einem entsprechenden internationalen Schiedsurteil die Seegrenze in der Piran-Bucht auf der Halbinsel Istrien neu gezogen. Rund 80 Prozent der Bucht sowie ein 4,6 Kilometer breiter Korridor zur offenen See gehören jetzt zum slowenischen Hoheitsgebiet. Kroatien erkennt den Schiedsspruch nicht an und sieht die Grenze in der Mitte der Meeresbucht.

Grösse Konflikte absehbar

Beide Seiten versicherten, ihre jeweiligen Hoheitsrechte auch mit Polizeigewalt durchsetzen zu wollen. Grössere Konflikte sind absehbar. Ljubljana kündigte an, kroatische Fischer wegen Grenzverletzungen mit Geldstrafen belegen zu wollen. Kroatiens Innenminister Davor Bozinovic forderte die Fischer seines Landes auf, solche Strafen nicht zu bezahlen.

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