Eine Recherche der «New York Times» bringt etliche sexuelle Übergriffe beim Magazin «Vice» zutage. Das Magazin gibt zu, versagt zu haben.
Schwere Vorwürfe gegen «Vice».
Schwere Vorwürfe gegen «Vice». - Twitter
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei «Vice» soll es zu etlichen sexuellen Übergriffen gekommen sein.
  • Eine Recherche der «New York Times» brachte mehr mehr als 20 Fälle hervor.

Mehr als 20 Frauen sind beim US-Medienunternehmen «Vice», das auch das gleichnamige Magazin herausgibt, laut einem Bericht der «New York Times» Opfer oder Zeuge sexueller Übergriffe geworden. Für den am Samstag veröffentlichten Bericht hatte die Zeitung mehr als 100 derzeitige und frühere Mitarbeiter befragt und mehr als 100 Seiten Dokumente, SMS, E-Mails und andere Unterlagen untersucht. Aus diesen geht demnach auch hervor, dass «Vice» vier Betroffenen insgesamt mehr als 170 000 Dollar als Einigung zahlte.

Eine Kultur von unangemessenem Verhalten gefördert

«Wir haben als Unternehmen von oben herab dabei versagt, einen sicheren und inklusiven Arbeitsplatz zu schaffen», teilte «Vice» zu dem Bericht mit. Das Unternehmen habe als «Jungs-Klub» eine Kultur von «unangemessenem Verhalten gefördert» und viele Menschen enttäuscht. Im Zuge der «Times»-Recherchen und Enthüllungen über sexuelle Übergriffe in vergangenen Monaten habe «Vice» einen neuen Beirat geschaffen, in dem auch Frauenrechtlerin Gloria Steinem sitzt. Zudem seien drei Mitarbeiter gekündigt und Liebesbeziehungen zwischen Vorgesetzten und deren Mitarbeitern verboten worden.

Frauen würden minderwärtig behandelt

Sandra Miller, die von 2014 bis 2016 bei «Vice» arbeitete, wurde im Bericht der «New York Times» mit den Worten zitiert: «Es gibt ein giftiges Umfeld, in dem Männer die ekelerregendsten Dinge sagen und offen Witze über Sex machen können.» Frauen würden dort als deutlich minderwertig gegenüber Männern behandelt.

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