Bergsteiger liessen einen verunglückten Träger am K2 sterben. Ein Verhalten, das der Schweizer Alpinist Arnold unverzeihlich findet. Er fordert Konsequenzen.
Dani Arnold
Dani Arnold ist Schweizer Extrembergsteiger. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein pakistanischer Gebirgsträger ist auf dem Weg zum Gipfel des K2 tödlich verunglückt.
  • Dass anwesende Bergsteiger ihm nicht halfen, findet Dani Arnold unverzeihlich.
  • Das Ganze sei respektlos und egoistisch, so der Schweizer Extrembergsteiger.
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Der 27. Juli 2023 war ein denkwürdiger Tag am K2, dem zweithöchsten Berg der Welt. Fast 100 Bergsteiger erreichten nach stundenlangem Aufstieg den Gipfel des 8611 Meter hohen Bergs.

Doch so denkwürdig der Tag auch gewesen sein mag, ein tragisches Ereignis wurde bis vor wenigen Tagen totgeschwiegen: Mohammed Hassan, einer der zahlreichen Träger, verunfallte und starb.

K2
Nach seinem Absturz am K2 liegt der pakistanische Träger Mohammad Hassan (gelb) im Schnee. Zum Zeitpunkt dieser Aufnahme lebte er noch.
Mohammad Hassan
Der verunglückte Mohammad Hassan. Der Pakistaner starb am 27. Juli am zweithöchsten Berg der Welt.
k2
Unter anderem Silvia Azdreeva stieg über den bereits toten Helfer am K2.
Kristin Harila
Die gleichen Anschuldigungen muss die Norwegerin Kristin Harila über sich ergehen lassen.
K2
Der K2 ist mit 8611 Meter Höhe der zweithöchste Berg der Welt.

Gestorben ist der 27-jährige Pakistaner unter anderem deshalb, weil ihm keiner der zahlreichen Bergsteigerinnen und Bergsteiger geholfen hatte. Stattdessen liessen sie ihn in 8200 Metern Höhe hilflos liegen und stiegen später bei der Rückkehr sogar über seine Leiche.

Der Schweizer Alpinist Dani Arnold ist über diesen Egoismus schwer bestürzt. Er fordert gegenüber Nau.ch: «Dieses Verhalten ist nicht zu entschuldigen und sollte Konsequenzen haben.» Wie diese genau aussehen sollten, will er nicht kommentieren.

«Egoistische Menschen» wollen auf Gipfel – egal wie

Der 39-jährige Extrembergsteiger fügt aber hinzu: «Es ist einfach traurig zu sehen, wie respektlos sich einige Menschen gegenüber Menschen und Natur verhalten.» Mit seriösem Bergsteigen habe das für ihn nichts mehr zu tun.

Dani Arnold
Dani Arnold war selbst noch nie auf dem K2. - daniarnold.ch

Arnold selbst bestieg den K2 nie, dafür einen anderen Achttausender – den Broad Peak zwischen Pakistan und China. Er appelliert an den gesunden Menschenverstand der Bergsteigerinnen und Bergsteiger: «Ich komme gerade von einer Expedition aus Peru zurück, war aber aus Sicherheitsgründen nicht auf dem Gipfel.»

Was halten Sie vom Bergsteigen?

«War meine Expedition deswegen ein Misserfolg? Eine Niederlage? Absolut nicht!» Doch es gebe sicherlich «so egoistische Menschen», die einfach nur auf den Gipfel wollen – egal wie.

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