Schwedens rot-grünes Kabinett will sich an diesem Donnerstag mit dem von Regierungschef Stefan Löfven angekündigten Gesetz zum Thema Vergewaltigung befassen. Darin soll festgehalten werden, dass beide Partner ausdrücklich mit Geschlechtsverkehr einverstanden sein müssen.
Schwedische Männer müssen bald die Einverständnis der Sex-Partnerinnen einholen.
Schwedische Männer müssen bald die Einverständnis der Sex-Partnerinnen einholen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schwedens Regierung berät morgen über ein Gesetz zum Thema Vergewaltigung.
  • Damit können Angeklagte stärker in die Pflicht genommen werden.

Eine Sprecherin des Justizministeriums bekräftigte am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, es liege in der Verantwortung eines jeden einzelnen, sicherzustellen, dass der andere auch wirklich Sex wolle.

Auf der Internetseite der schwedischen Botschaft in Deutschland hiess es am Mittwoch dazu: Der Unterschied zur bisherigen Gesetzgebung liege darin, «dass zukünftig jede sexuelle Handlung, die nicht im gegenseitigen Einverständnis geschieht, strafbar wird». Bislang sei es so, dass Opfer sexueller Übergriffe ihren Widerstand durch Worte oder Handlungen deutlich zum Ausdruck gebracht haben müssen. Künftig sollen Opfer von dieser Verantwortung befreit und die Angeklagten stärker in die Pflicht genommen werden. Passivität solle nicht länger als «stilles Einverständnis» interpretiert werden können.

Sozialdemokrat Löfven hatte am Sonntag gesagt: «Im Grunde ist die Botschaft einfach: Man bringt in Erfahrung, ob der, mit dem man Sex haben will, auch Sex haben will.» Geschlechtsverkehr, der nicht freiwillig geschehe, sei illegal.

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