Saudi-Arabien und Pakistan unterzeichnen Verteidigungspakt

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Nach dem Angriff auf Hamas-Ziele in Katar schliesst Saudi-Arabien ein Verteidigungsabkommen mit Pakistan.

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Nach dem israelischen Angriff in Katar stärkt Saudi-Arabien seine militärische Kooperation mit Pakistan. (Archivbild) - dpa

Nach dem israelischen Angriff auf Hamas-Ziele in Katar wendet sich dessen Nachbar Saudi-Arabien für militärischen Beistand dem Atomstaat Pakistan zu. Die beiden Länder unterzeichneten am Mittwochabend in Riad ein Abkommen zur gemeinsamen Verteidigung.

Demnach werde jeder Angriff auf einen der beiden Staaten als Angriff auf beide Länder gewertet, heisst es in einer gemeinsamen Erklärung. Mit der Vereinbarung könnte Saudi-Arabien, das selbst ein ziviles Atomprogramm vorantreiben will, zumindest theoretisch auch Schutz durch pakistanische Atomwaffen erhalten.

Details der Vereinbarungen wurden nicht offiziell genannt. Pakistanische Geheimdienstkreise äusserten gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass nun eine Zusammenarbeit bei Nukleartechnologie und Trägersystemen ermöglicht würde. Im Gegenzug würden die saudische Regierung und private Unternehmen im wirtschaftlich angeschlagenen Pakistan investieren.

Israels Angriff in Katar erschüttert Vertrauen in US-Schutz

Israel hatte vergangene Woche erstmals im Golfemirat Katar einen direkten Angriff durchgeführt – mit dem erklärten Ziel, dort die Führungsspitze der islamistischen Hamas zu treffen. Katar ist ein wichtiger und mächtiger Verbündeter der USA am Golf. Weil die USA den israelischen Angriff nicht abwehren wollten oder konnten, stehen Katar und die weiteren Golfstaaten vor der Frage, welchen Schutz der Verbündete USA noch leisten kann.

«Das Gefühl, nach Israels Angriff auf Katar im Stich gelassen worden zu sein, hat die Grenze überschritten», urteilte Sicherheitsforscher Andreas Krieg vom King's College in London zum Abkommen zwischen Riad und Islamabad.

Die Vereinbarung kommt zugleich nur wenige Monate nach den jüngsten Spannungen zwischen Pakistan und Indien zustande. Nach einem Terroranschlag im indisch-verwalteten Teil von Kaschmir hatten sich die beiden Erzrivalen im Mai gegenseitig mit Luftschlägen überzogen.

Die Vereinbarung sei eine «starke Warnung» an Indiens Ministerpräsident Narendra Modi und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, schrieb Professor Ashok Swain, der an der Universität Uppsala in Schweden zu Frieden und Konflikten forscht.

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