Der US-Reporter Evan Gershkovich wurde im März in Russland festgenommen. Die verlängerte Haftstrafe für ihn wurde nun bestätigt.
Evan Gershkovich wird von Beamten in Moskau zu einem Bus eskortiert. Ein russisches Gericht hat gegen den Korrespondenten vom «Wall Street Journal» Haftbefehl wegen angeblicher Spionage erlassen.
Evan Gershkovich wird von Beamten in Moskau zu einem Bus eskortiert. Ein russisches Gericht hat gegen den Korrespondenten vom «Wall Street Journal» Haftbefehl wegen angeblicher Spionage erlassen. - Alexander Zemlianichenko/AP
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Reporter Evan Gershkovich bleibt in russischer U-Haft.
  • Das Gericht lehnte eine Beschwerde seiner Anwälte ab.
  • Gershkovich arbeitet für die US-Zeitung «Wall Street Journal».

Russlands Justiz hat die verlängerte Untersuchungshaft für den wegen angeblicher Spionage festgenommenen US-Reporter Evan Gershkovich bestätigt.

Ein Gericht in Moskau lehnte am Donnerstag eine Beschwerde von Gershkovichs Anwälten ab, wie die Agentur Interfax meldete. Der 31-Jährige arbeitet für die US-Zeitung «Wall Street Journal».

Evan Gershkov
Wall Street Journal-Reporter Evan Gershkovich drohen im Fall einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Gefängnis. - keystone

Das Blatt berichtete, Gershkovich habe kurz gelächelt, als er in dunklem T-Shirt und Jeans den Gerichtssaal betreten habe. Auch die US-Botschafterin in Moskau, Lynne Tracy, war bei dem Termin dabei. Russlands Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow bestätigte, dass die USA erneut beantragt haben, konsularischen Zugang zu Gershkovich zu bekommen. «Das wird jetzt geprüft», sagte er.

Gershkovich soll Geheim-Informationen gesammelt haben

Der Reporter war im März in der Millionenstadt Jekaterinburg im Ural vom Geheimdienst FSB festgenommen worden. Ihm wird zur Last gelegt, geheime Informationen über Russlands militär-industriellen Komplex für US-Stellen gesammelt zu haben.

Russia US Detained Reporter
Wall Street Journal-Reporter Evan Gershkovich steht in einem Glaskäfig in einem Gerichtssaal des Moskauer Stadtgerichts in Moskau, Russland, am Dienstag, 18. April 2023. Die US-Botschafterin in Russland, Lynne Tracy, steht auf der rechten Seite. - keystone

Das «Wall Street Journal» weist das zurück. Gershkovich sei mit einer offiziellen Akkreditierung seiner Arbeit nachgegangen. Auch die US-Regierung fordert die sofortige Freilassung des Korrespondenten.

Russlands Justiz hatte die Untersuchungshaft ursprünglich bis zum 29. Mai angesetzt, dann aber bis Ende August verlängert. Bei einer Verurteilung drohen dem US-Amerikaner mit russischen Wurzeln bis zu 20 Jahre Haft. Der Fall belastet die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen Washington und Moskau weiter.

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