Das Rote Kreuz hat erstmals seit vier Monaten wieder eine Lieferung mit medizinischen Hilfsgütern in die Bürgerkriegsregion Tigray gebracht.
Vertriebene Äthiopier warten auf die Verteilung von Hilfsgütern. Foto: Mulugeta Ayene/AP/dpa
Vertriebene Äthiopier warten auf die Verteilung von Hilfsgütern. Foto: Mulugeta Ayene/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Rote Kreuz hat die Region Tigray erstmals wieder mit wichtigen Hilfsgütern versorgt.
  • Mit der Lieferung können Tausende Menschen versorgt werden.
  • Die WHO wirft der äthiopischen Regierung seit Monaten vor, Lieferungen zu blockieren.

In der Bürgerkriegsregion Tigray in Äthiopien sind erstmals wieder Hilfslieferungen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) eingetroffen. Es ist der erste Flug mit Hilfsgütern seit vier Monaten.

Die Maschine mit dringend benötigten Medikamenten sei am Mittwoch in Mekelle, der Hauptstadt Tigrays, gelandet. Das teilte das IKRK in Genf mit. Tausende Menschen könnten damit versorgt werden. Weitere Flüge sowie ein Konvoi mit Lastwagen seien geplant.

«Hölle von Tigray»

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte der Regierung in Addis Abeba vor Kurzem vorgeworfen, seit Monaten Lieferungen mit medizinischen Hilfsgütern zu blockieren. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus, der selbst aus der Region Tigray stammt, sprach von der «Hölle von Tigray». Die Lage dort sei so schlimm wie in keinem anderen Konfliktgebiet. Die Regierung wies die Vorwürfe zurück.

Die Regierung versucht seit einem Jahr, die sich in Tigray an der Macht befindende Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) zu verdrängen. Sie dominierte Äthiopien gut 25 Jahre lang, bis Ministerpräsident Abiy Ahmed 2018 an die Macht kam. Viele Menschen in Tigray fühlen sich von der Zentralregierung nicht vertreten und fordern mehr Autonomie.

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