Sudans Ex-Präsident Omar al-Baschir steht wegen des Putschs vor 31 Jahren vor Gericht. Durch diesen Putsch gelangte er damals an die Macht.
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Der ehemalige Präsident von Sudan, Omar al-Bashir. - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der 76-jährige Ex-Präsident vom Sudan steht wegen eines Putschs vor Gericht.
  • Durch diesen Putsch vor 31 Jahren kam Omar al-Baschir an die Macht.
  • Daraufhin regierte er das Land 30 Jahre lang mit eiserner Hand.
  • Nun droht die Todesstrafe oder eine lebenslange Haft.

Im Sudan hat ein Verfahren gegen den gestürzten langjährigen Präsidenten Omar al-Baschir wegen des Putsches begonnen. Durch diesen Putsch gelangte er vor 31 Jahren an die Macht.

Dem 76-Jährigen wird vorgeworfen, die Verfassungsordnung untergraben und eine gewählte Regierung gestürzt zu haben. Bei einer Verurteilung könnte ihm die Todesstrafe oder lebenslange Haft drohen. Al-Baschir wurde im vergangenen Jahr abgesetzt.

Das Verfahren musste verschoben werden

Das Verfahren wurde auf den 11. August verschoben, um einen Raum mit genug Platz für alle Anwälte zu finden. Neben Al-Baschir sind etliche weitere Menschen angeklagt, darunter zwei seiner ehemaligen Vizepräsidenten.

Al-Baschir stürzte 1989 an der Spitze einer Gruppe von Offizieren die demokratisch gewählte Regierung von Ministerpräsident Sadik al-Mahdi. Er regierte das Land im Nordosten Afrikas 30 Jahre lang mit harter Hand. Dies tat er, bis er selbst im April 2019 vom Militär abgesetzt wurde. Zuvor hatte es monatelange Massenproteste gegeben und die Wirtschaft war in eine Krise geraten.

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Omar al-Bashir, Ex-Präsident vom Sudan, spricht. - dpa

Der Ex-Präsident wurde bereits wegen Korruption verurteilt und ihm drohen weitere Verfahren. Zudem wird er vom Internationalen Strafgerichtshof per Haftbefehl wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesucht. Das hat mit dem 2003 ausgebrochenen Darfur-Konflikt zu tun.

Kritiker zweifeln an der Aufrichtigkeit des Verfahrens

Mit dem Verfahren gegen Al-Baschir will die Übergangsregierung im Sudan womöglich Reformbemühungen darstellen. Ausserdem möchten sie die Beziehungen zur internationalen Gemeinschaft nach Jahren der Isolation verbessern. Kritiker aber sagen, die Regierung wolle mit dem Prozess von der noch immer schwachen Wirtschaft und fragilen politischen Lage ablenken.

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