Backpacker betteln auf den Strassen in der Provinz Bali, weil ihnen das Geld auf der Reise ausgeht. Die indonesische Insel will nun durchgreifen.
Provinz Bali
Ein traumhafter Strand in der Provinz Bali. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Backpackern geht in der Provinz Bali vorzeitig das Geld aus.
  • So betteln sie auf den Strassen und lokalen Märkten um einen Notgroschen.
  • Die Einheimischen sind empört. Die Behörden wollen nun durchgreifen.

Die Provinz Bali ist die Trauminsel schlecht hin: herrlich sandige Strände, hohe Vulkangipfel und erhabene Korallenbänke. Jährlich reisen rund fünf Millionen Besucher auf die indonesische Insel – mehr als Bali Einwohner hat.

Die Destination gilt als Backpacker-Paradies: Essen und Hostels gibt es häufig zum Schnäppchen-Preis. Doch auch im vermeintlich günstigen Bali wird man seine Nötli schnell los.

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In der Provinz Bali betteln Bagpacker auf der Strasse. - Twitter/crrisatea

Und so geht vielen Rucksack-Touristen kurz nach ihrer Ankunft das Geld aus. Die Folge: Viele junge Touris betteln. Mit selbstgebastelten Schildern bitten sie die Lokalbevölkerung um Geld. Darauf etwa zu lesen: « Menschen aus einem Erste-Welt-Land betteln in einem Dritte-Welt-Land um finanzielle Unterstützung für die Weltreise.»

Den Einheimischen platzt der Kragen.

Hohe Armut in der Provinz Bali

Und dies nicht ohne Grund: Indonesien ist ein Entwicklungsland. Rund 35 Prozent der Balinesen leben in Armut. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt mit 11'900 Dollar pro Jahr deutlich tiefer als jenes westlicher Staaten, woher die Backpacker mehrheitlich herkommen. In der Schweiz liegt das Pro-Kopf-Einkommen bei 65'910 Dollar.

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Nicht alle Balinesen können vom Tourismus profitieren. - Pixabay

Doch der Reihe nach: Auf die sogenannten «Begpacker» (Beg heisst auf Englisch betteln) machte der Journalist Raphael Rashid aufmerksam. Auf Twitter teilte er Fotos eines offensichtlich westlichen Touristen, welcher mit Gitarrenspiele für ein paar Groschen bettelt.

Und der südkoreanische Journalist dokumentierte, wie ein «alter Grossvater» diesen «schamlosen Begpacker-Drecksack» konfrontierte. So forderte der hässige Mann den jungen Touristen auf, er solle doch nachhause zurückkehren. Der junge Tourist antwortete: «Wenn Du es nicht magst, dann geh doch!» Raphael Rashid hat überhaupt kein Verständnis für den Begpacker.

Bali verpfeift Touristen bei den Botschaften

Nach dem Shitstorm auf Social Media wurden nun auch die Behörden auf die Problematik aufmerksam. Nun will Setyo Budiwardoyo, der Chef des Einwanderungsamtes, durchgreifen.

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Die Behörden in Bali gehen nun gegen die sogenannten Begpacker vorgehen. - Twitter/koryodynasty

Budiwardoyo erklärt gegenüber dem News-Portal «Detik»: «Wir sind dazu übergangen, den verantwortlichen Botschaften diese Menschen zu melden, damit sie ihre Touristen betreuen können.» Er habe bereits viele solcher Fälle erlebt. Insbesondere Australier, Briten und Russen seien dabei negativ aufgefallen.

Auch Thailand kämpft mit Begpackern

Die Provinz Bali ist nicht die einzige asiatische Ferien-Destination, die mit sogenannten Begpackern zu kämpfen hat. So greift auch Thailand immer wieder gegen Reise-Bettler durch.

Die Methode: Man wimmelt die potenziellen Schnorrer bereits bei der Einreise ab. So müssen Einreisende nachweisen, dass sie über genügend Geld verfügen, um den Aufenthalt eigenständig zu finanzieren.

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