Der Sohn des Ministerpräsidenten Netanjahu sagt, dass sich sein Vater über die Proteste in Israel amüsiere. Die Menschen gehen dort seit Wochen auf die Strasse.
Netanjahu
Benjamin Netanjahu wird unter anderem Korruption vorgeworfen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Angaben von Sohn Jair amüsiert sich Netanjahu über die Proteste im Land.
  • Demonstranten gehen im Kampf gegen die Regierung in Israel seit Wochen auf die Strassen.
  • Benjamin Netanjahu ist unter anderem wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu fühlt sich nach Angaben seines Sohnes Jair von den Demonstrationen gegen sich unterhalten. «Er sieht die Bilder, die wir alle sehen, von den Aliens bei den Protesten». Das sagte Jair am Montag dem Radiosender Israel Airwaves.

«Es bringt ihn zum Lachen. Es unterhält ihn. Die Wahrheit ist, es gibt ihm Kraft.»

Demo
Demonstranten in Tel Aviv. - AFP

Zu den Demonstranten zählen viele junge Israelis, die wegen der Krise Schwierigkeiten haben, einen Arbeitsplatz zu bekommen. Einige erscheinen kostümiert zu den Protesten, bei denen auch gesungen und getanzt wird. Bei Twitter schrieb Jair Netanjahu nach der Ausstrahlung des Interviews, auf die Kostümierten habe sich die Bezeichnung «Aliens» bezogen.

Tweets von Jair müssen gelöscht werden

Netanjahus Sohn ist sehr aktiv bei Twitter, er sorgt immer wieder mit Tweets für Aufsehen. Ein Gericht hatte am Wochenende entschieden, dass er gewisse Tweets löschen muss. Solche in denen er persönliche Daten von führenden Figuren der Proteste gegen seinen Vater veröffentlichte.

Proteste
Protest vor dem Gericht in Tel Aviv. - AFP/Archiv

Wurde Regierungschef Benjamin Netanjahu zu Beginn der Corona-Pandemie noch für sein Krisenmanagement gelobt, sieht er sich nun starker Kritik gegenüber. Der 70-Jährige räumte unter anderem vorschnelle Lockerungen ein. Die Arbeitslosigkeit in Israel liegt bei mehr als 20 Prozent.

Netanjahu unter anderem wegen Betrugs angeklagt

Für Druck auf Netanjahu sorgt auch ein gegen ihn laufender Prozess. Er ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Netanjahu bestreitet die Vorwürfe.

Seit Wochen gibt es Proteste gegen ihn. Die Demos finden auch nahe der Residenz des Regierungschefs in Jerusalem und vor seiner Villa im Küstenort Caesarea statt.

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