Proteste im Süden Syriens fordern ein Todesopfer. Die Wirtschaftskrise verschärft sich.
Syrien
Nach Protesten im Süden Syriens verstarb laut Aktivisten am Mittwoch eine Person an den Folgen der Verletzungen. (Archivbild) - keystone

Nach Protesten im Süden Syriens ist Aktivisten zufolge am Mittwoch ein Mensch an den Folgen seiner Verletzungen gestorben. Die Syrische Beobachtungsstelle mit Sitz in London berichtete, dass sich Dutzende Menschen zu dem Protest in der Stadt Suwaida versammelt hatten. Syrische Sicherheitskräfte hätten auf die Protestierenden geschossen. Dabei sei ein 54-Jähriger schwer verletzt worden.

Später sei der Mann im Krankenhaus gestorben. Lokalen Medien zufolge hatten die Menschen gegen die schlechten Lebensbedingungen im Bürgerkriegsland demonstriert. Bereits seit Monaten gehen die Menschen in der Region um Suwaida immer wieder auf die Strasse. Sie protestieren gegen eine sich zuspitzende Wirtschaftskrise und auch gegen die Regierung von Staatschef Baschar Al-Assad.

Erster Todesfall bei den Demonstrationen

Es ist das erste Mal seit Beginn der Proteste im Spätsommer 2023, dass in der Folge ein Mensch ums Leben kam. Die Region um Suwaida wird hauptsächlich von Drusen bewohnt, die normalerweise die Assad-Regierung unterstützen. Die Drusen haben sich Anfang des 11. Jahrhunderts vom Islam abgespalten und siedeln heute vor allem in Syrien, Israel, Jordanien und im Libanon.

Die wirtschaftliche Lage in Syrien verschlechtert sich zunehmend. Die Währung verliert immer weiter an Wert. Nach Angaben der Vereinten Nationen leben mittlerweile mehr als 90 Prozent der Syrer unterhalb der Armutsgrenze. Der Konflikt in Syrien hatte im Frühjahr 2011 mit Protesten gegen Assads Regierung begonnen.

Die Regierung ging mit Gewalt dagegen vor. Eine politische Lösung für den Konflikt, der sich in einen Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung ausweitete, ist nicht in Sicht. Die Regierung kontrolliert inzwischen wieder zwei Drittel des Landes, darunter auch den Süden des Landes um Suwaida.

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