Präsident Ali sichert sich Wiederwahl in Guyana
Guyanas Präsident Irfaan Ali hat die Parlamentswahlen gewonnen und verspricht geteilten Wohlstand.

Guyanas Präsident Irfaan Ali hat sich bei den Parlamentswahlen in dem ölreichen südamerikanischen Land seine Wiederwahl gesichert. «Gemeinsam werden wir unser Land in das Land des geteilten Wohlstands verwandeln, zu dem es bestimmt ist», sagte Ali von der People's Progressive Party (PPP) nach Veröffentlichung des offiziellen Wahlergebnisses. Das Wahlsystem sieht vor, dass der Präsidentschaftskandidat der Partei mit den meisten Sitzen in der Nationalversammlung automatisch Präsident wird.
Guyana liegt an der Nordküste Südamerikas und verzeichnet seit Jahren eine der weltweit höchsten Wirtschaftswachstumsraten – ausgelöst durch umfangreiche Ölfunde vor der Küste. «Die Regierung nutzt die Einnahmen, um die Verkehrsinfrastruktur, den Gesundheitssektor und die Energieversorgung zu verbessern», sagte Edwin Schuh von der staatlichen Aussenwirtschaftsagentur Germany Trade & Invest (GTAI).
Dennoch bleibe die Lebenslage vieler Bürger herausfordernd. Rund 58 Prozent der Einwohner leben weiterhin in Armut, wie ein Bericht der Interamerikanischen Entwicklungsbank von 2024 zeigt.
Wirtschaftswachstum und Armutsrate
Der Internationale Währungsfonds (IWF) betont, dass weitere gezielte Massnahmen nötig seien, damit auch ärmere Bevölkerungsschichten vom Wirtschaftswachstum profitieren.
Zudem steht das Land mit rund 800'000 Einwohnern im Grenzstreit mit Venezuela, das Ansprüche auf die zu Guyana gehörende ölreiche Region Essequibo erhebt. 2023 erklärte Venezuelas autoritärer Präsident Nicolás Maduro die Region gar zu einem eigenen Bundesstaat. Guyana weist die Ansprüche zurück. Die Region umfasst etwa zwei Drittel des Staatsgebiets.