Polizei in Südafrika nimmt Cannabis-Züchter vor Präsidentenhaus fest
Die südafrikanische Polizei hat mehrere Cannabis-Pflanzen vor dem Präsidentenpalast ausgerissen. Vier der Züchter wurden verhaftet.

Das Wichtigste in Kürze
- Seit sechs Monaten wurden vor Südafrikas Präsidentenpalast Cannabis-Pflanzen angebaut.
- Nun wurden sie von der Polizei trotz Protests ausgerissen.
- Der Anführer der Züchter und drei weitere Personen wurden verhaftet.
Trotz des heftigen Protests von indigenen Einwohnern hat die südafrikanische Polizei mehrere Cannabis-Pflanzen vor dem Palast von Präsident Cyril Ramaphosa ausgerissen.
Die Pflanzen waren dort seit sechs Monaten von indigenen Aktivisten angebaut worden. Der Anführer der Cannabis-Züchter, der sich selbst als König Khoisan von Südafrika bezeichnet, warf den Polizisten vor, sie hätten den Züchtern «den Krieg erklärt».
Die Polizei nahm König Khoisan und drei weitere Züchter fest. Der Aktivist klammerte sich an eine schulterhohe Pflanze, während die Polizisten diese über den Rasen des Präsidentenpalastes zogen. Einer der Aktivisten rief in der Afrikaans-Sprache: «Für Pflanzen? Für Pflanzen? Ihr seid Schund in Uniformen!»
Zwei Dutzend Polizisten im Einsatz
An dem Polizeieinsatz waren rund zwei Dutzend Polizisten beteiligt, einige auf Pferden und mit Spürhunden. Die Beamten teilten mit, dass drei Männer und eine Frau festgenommen worden seien.
Den Festgenommenen wird Handel mit Cannabis, illegaler Anbau der Pflanze und Missachtung der Verpflichtung zum Tragen einer Mundschutz-Maske zur Last gelegt. Die Zelte der Gruppe stehen bereits seit 2018 auf dem Rasen des Präsidentenpalasts, sie wurden im Rahmen der offiziellen Anerkennung der Sprache der Khoisan dort aufgestellt.
Zur Gruppe der Khoisan werden mehrere hunderttausend Menschen gerechnet. Die Khoisan waren in Zeiten der niederländischen Kolonialherrschaft als Buschmänner oder Hottentotten bekannt. Damit sollten die Schnalzlaute in ihrer Sprache nachgeahmt werden.