Pentagon-Chef Esper wirbt in Japan für US-Mission im Persischen Golf
Jedes Land mit Interesse an freier Handelsschifffahrt soll sich an der Überwachung der Strasse von Hormus beteiligen. Dieser US-Plan gefällt nicht allen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die USA wollen Japan am Militäreinsatz «Sentinel» (Wache) beteiligen.
- Diese beinhaltet eine Überwachung der Strasse von Hormus im Persischen Golf.
Die USA wollen den asiatischen Verbündeten Japan an dem Militäreinsatz «Sentinel» (Wache) gegen den Iran beteiligen. Dabei handelt es sich um den Schutz der internationalen Schifffahrt im Persischen Golf.
Der US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte vor dem Auftakt seines ersten Besuches in Tokio als neuer Pentagon-Chef erklärt: Jedes Land, das Interesse an einer freien Handelsschifffahrt hat, sollte eine Beteiligung an dieser Art von Überwachung der Strasse von Hormus erwägen. Dazu zähle auch Japan.

Er werde über Japans Rolle in der Straße von Hormus nachdenken, erwiderte sein japanischer Kollege Takeshi Iwaya am Mittwoch während des Treffens der beiden Verteidigungsminister. Dies teilte die Nachrichtenagentur Kyodo mit.
Gemischte Reaktionen
Der US-Plan stösst auf gemischte Reaktionen. Während sich Grossbritannien beteiligen will, lehnt Deutschland einen gemeinsamen Militäreinsatz mit den USA ab. Stattdessen will sich die Bundesregierung für eine EU-Mission an der Strasse von Hormus einsetzen.
Japans Regierungschef Shinzo Abe erklärte, er werde in seine Überlegungen sowohl die Beziehungen zum Sicherheitspartner USA wie auch die traditionell guten Beziehungen zum Iran einbeziehen. Erst dann werde er entscheiden, welche Rolle sein eigenes Land spielen könne.