In Pakistan wurde ein Aktivist verschleppt. Zuvor hatte er Kritik am Militär geübt, wie seine Frau auf Social Media mitteilt.
Pakistanische Aktivisten
Pakistanische Journalisten während eines Protestes gegen die Ermordung des pakistanischen Journalisten Syed Saleem Shahzad in Lahore in 2011. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Pakistan wurde ein bekannter Aktivist und Anwalt verschleppt.
  • Er hatte zuvor das Militär kritisiert.

In Pakistan ist ein bekannter Anwalt und Aktivist nach Kritik am mächtigen Militär in dem Land verschwunden. Nach Darstellung seiner Frau in sozialen Medien wurde Jibran Nasir am späten Donnerstagabend in der Hafenstadt Karachi verschleppt.

Nasir sei nach einem gemeinsamen Abendessen mit seiner Frau auf dem Weg nach Hause gewesen. Dort fingen ihn gegen Mitternacht ein Dutzend Bewaffneter auf der Strasse ab.

Seitdem habe es keine Neuigkeit mehr von Nasir gegeben. Die Organisation Human Rights Commission of Pakistan forderte die Freilassung des Mannes.

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Militär in Pakistan. (Archivbild) - Keystone

Vor seinem Verschwinden hatte Nasir die Einmischung des Militärs in die Politik und das Vorgehen gegen die Oppositionspartei PTI kritisiert. In Pakistan war es im Mai zu landesweiten Ausschreitungen gekommen. Der Ex-Premier und PTI-Chef Imran Khan war vorübergehend verhaftet worden. Gegen einige Demonstranten laufen nun umstrittene Militärprozesse.

In Pakistan kommt es immer wieder zu Repressionen gegen Aktivisten, Regierungsgegnern und Kritikern des Militärs. In den vergangenen Jahren verschwanden nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen Tausende Menschen. Seit Mai dieses Jahres fehlt etwa jede Spur des TV-Moderators Imran Riaz Khan.

Dieser hatte sich bei den Protesten hinter Oppositionsführer Khan gestellt und ebenfalls Kritik am Militär geübt. Aktivisten sehen den Geheimdienst der Atommacht Pakistan hinter den Verschleppungen.

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