Um seiner Wirtschaftskrise Herr zu werden, setzt Pakistan auf neue Sparmassnahmen. Eine davon ist das Verbot von roten Teppichen bei politischen Anlässen.
Parade Pakistan Nationalfeiertag
Rote Teppiche bei politischen Anlässen bleiben in Pakistan künftig diplomatischen Empfängen vorbehalten. (Archivbild) - keystone

Pakistans Regierung hat rote Teppiche bei offiziellen politischen Anlässen verboten – als eine von zahlreichen Sparmassnahmen inmitten einer schweren Wirtschaftskrise. Premierminister Shehbaz Sharif ordnete die Massnahme an, wie pakistanische Medien am Samstag berichteten.

Erlaubt bleiben rote Teppiche aber bei diplomatischen Empfängen wie internationalen Staatsbesuchen, wie die staatliche Nachrichtenagentur APP unter Berufung auf eine Mitteilung des Kabinetts meldete.

Regierungsmitglieder sollen auf Gehalt verzichten

Im Zuge des Sparkurses sollen auch einige Regierungsmitglieder auf ihre Gehälter verzichtet haben, unter ihnen auch Sharif selbst, der aus einer wohlhabenden Industriellen-Familie stammt. Auch die Anschaffung von Luxuswagen wurde untersagt.

Minister erhielten zudem die Anordnung, bei Dienstreisen zu sparen. So soll etwa künftig auf Übernachtungen in 5-Sterne-Hotels verzichtet und nur noch die Economy-Klasse bei Flügen genutzt werden.

Inflation bei knapp 30 Prozent

Pakistan kämpft seit Jahren mit steigenden Preisen und einer angeschlagenen Wirtschaft. Die Inflation lag im Januar nach Angaben der Zentralbank bei fast 30 Prozent. Um eine Zahlungsunfähigkeit des Staates abzuwenden, hat die Regierung des südasiatischen Landes immer wieder um Unterstützung gebeten. Milliardenschwere staatliche Kredite kamen etwa aus China und Saudi-Arabien.

Jüngst hatten sich Pakistan und der Internationale Währungsfonds (IWF) auf die weitere Auszahlung eines Rettungspakets geeinigt. Im Gegenzug soll die Atommacht Wirtschaftsreformen umsetzen.

Pakistan hat seit vergangenem Jahr bereits 1,9 Milliarden von insgesamt 3 Milliarden US-Dollar vom IWF erhalten. Mehr als 240 Millionen Menschen wohnen in dem Land, das an Afghanistan, China und Indien grenzt.

Wiederkehrende Instabilität

Seit der Unabhängigkeit Pakistans vor über 75 Jahren infolge der Teilung Britisch-Indiens kam es immer wieder zu politischer Instabilität im Land. Sharif wurde nach der umstrittenen Parlamentswahl erneut zum Regierungschef gewählt.

Der Oppositionsführer und ehemalige Premier Imran Khan ist seit 2023 unter anderem wegen Korruptionsvorwürfen inhaftiert.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungschefEZBImran KhanInflationRegierungDollarSterneWohnweltIWF