Pakistan nimmt Anführer der Proteste gegen Bibis Freispruch fest

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Pakistan,

Nach der Freisprache der Christin Asia Bibi wurde eine radikalislamische Organisation laut. Nun wurde ihr Anführer verhaftet.

Nach der Freisprache von Asia Bibi gab es Proteste.
Nach dem Freispruch von Asia Bibi gab es Proteste. - epa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Katholikin Bibi wurde 2010 zum Tode verurteilt.
  • Ihre kürzliche Freisprechung sorgte für Proteste.
  • Der Anführer der Proteste wurde nun verhaftet.

In Pakistan ist der Chef einer radikalislamischen Organisation festgenommen worden, die hinter den Protesten gegen den Freispruch der Christin Asia Bibi steht. Khadim Hussain Rizvi von der Tehreek-e Labbaik Pakistan (TLP) sei von der Polizei in ein Gästehaus gebracht worden, teilte Informationsminister Fawad Chaudhry am Samstag über Twitter mit.

Die heute 51-jährige Katholikin Bibi war 2010 wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilt, aber Ende Oktober vom Obersten Gericht freigesprochen worden. Der Freispruch hatte zu Krawallen von TLP-Islamisten geführt, die ihren Tod fordern. Für Sonntag hatte Rizvi zu einer erneuten Demonstration aufgerufen.

Der Informationsminister sagte, Rizvis Festnahme habe nichts mit dem Fall Bibi zu tun, sondern solle die öffentliche Sicherheit und Ordnung gewährleisten. In der Grossstadt Lahore protestierten Anhänger Rizvis gegen seine Festnahme. Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, um die Demonstrationen aufzulösen.

Bibi ist untergetaucht

Die TLP hatte nach Bibis Freispruch mit Strassenblockaden das Land drei Tage lang lahmgelegt. Um die Proteste zu beenden, sagte die Regierung zu, einen Revisionsantrag gegen das höchstrichterliche Urteil zuzulassen und Bibi am Verlassen des Landes zu hindern.

Bibis Aufenthaltsort ist unklar. Ihr Anwalt floh kurz nach dem Freispruch in die Niederlande. Bibi sei in Pakistan in Sicherheit, habe aber keine Reisepapiere und wolle in einem europäischen Land Asyl bekommen, sagte ihr Anwalt Saif-ul-Malook am Dienstag.

Blasphemie ist ein heikles Thema in Pakistan. Der Gotteslästerung Verdächtigte sind Zielscheibe muslimischer Gruppen. Kritiker werten das Gesetz als Mittel, um persönliche Feinde auszuschalten.

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