Der Skandal über sexuellen Missbrauch weitet sich weiter aus. Auch Ärzte ohne Grenzen und das International Rescue Committee haben von sexuellen Übergriffe in eigenen Reihen berichtet.
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Das Logo des internationaler Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen, Oxfam. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Neben Oxfam berichten auch andere Hilfsorganisationen von sexuellen Übergriffen in den eigenen Reihen.
  • Nach den Vorwürfen gegen Oxfam haben viele Spender ihre Zahlungen für die Organisation gestoppt.

Der Skandal um sexuellen Missbrauch bei grossen Hilfsorganisationen weitet sich aus. Nach Oxfam berichteten am Donnerstag auch Ärzte ohne Grenzen und das International Rescue Committee (IRC) von sexuellen Übergriffen in den eigenen Reihen.

Der Organisation Ärzte ohne Grenzen wurden im vergangenen Jahr 24 Fälle von Missbrauch oder sexueller Belästigung gemeldet (Nau berichtete).

Auch bei der US-Flüchtlingsorganisation IRC wurden Fälle von sexuellem Fehlverhalten bekannt, wie eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur in New York bestätigte. Die Fälle haben im Kongo stattgefunden.

Die Debatte über Missbrauch in Hilfsorganisationen war in der vergangenen Woche durch Berichte über Sexpartys von Mitarbeitern der Organisation Oxfam mit Prostituierten in Haiti und im Tschad losgetreten worden. Die britische Vizechefin Penny Lawrence trat daraufhin zurück, wie Nau bereits berichtete.

Am Donnerstag gab Oxfam einen weiteren «schlimmen Fehler» zu: Ein Mitarbeiter, dem wegen sexuellen Fehlverhaltens im Erdbebengebiet von Haiti 2011 gekündigt worden war, wurde später wieder als Berater in Äthiopien eingestellt. «Das hätte nie passieren dürfen», teilte die Organisation mit.

Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu, die britische Schauspielerin Minnie Driver und der Sänger Baaba Maal aus dem Senegal gaben inzwischen ihre Ämter als Oxfam-Botschafter auf. Viele Spender stoppten bereits ihre Zahlungen für diesen internationalen Verbund von Hilfs- und Entwicklungsorganisationen.

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