OECD warnt vor nationalen Alleingängen bei Digitalsteuer
Das Wichtigste in Kürze
- Nationale Digitalsteuern führten unweigerlich zu Spannungen im Handel und könnten starke Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben.
«Stoppt ein Ausufern, stoppt eine Kakophonie einseitiger Massnahmen», forderte Generalsekretär Ángel Gurría beim Treffen der Finanzminister der Top-Wirtschaftsmächte (G20) in Riad (Saudi-Arabien).
Nationale Digitalsteuern führten unweigerlich zu Spannungen im Handel und könnten starke Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben.
Unter Führung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) arbeiten zahlreiche Staaten derzeit an einer internationalen Steuerreform. Durch eine globale Mindestbesteuerung soll Flucht in Steueroasen unattraktiver werden, ausserdem sollen grosse Digitalkonzerne stärker zur Kasse gebeten werden.
Weil die Reform international kaum vorankam, haben mehrere Länder wie Frankreich und Spanien zuletzt eigene Digitalsteuern eingeführt. Nachdem die USA mit Strafzöllen drohten, setzten sie diese jedoch bis Jahresende aus. Deswegen drängt Finanzminister Olaf Scholz (SPD) nun auf eine schnelle internationale Einigung bis Jahresende.