Die Industriestaatenorganisation OECD fordert mehr Einsatz von den Regierungen für die Chancengleichheit von Männern und Frauen.
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Das Logo der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine neue OECD-Studie betont die Wichtigkeit der Gleichstellung von Männern und Frauen.
  • Das könne auch den künftigen gemeinsamen Wohlstand verbessern.
  • Frauen verbringen viel Zeit mit unbezahlter Pflege und verdienen weniger als Männer.

Am Dienstag wurde eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris veröffentlicht. Die Studie besagt: «Wenn wir nicht auf die Gleichstellung von Männern und Frauen hinarbeiten, wird unser gemeinsamer künftiger Wohlstand gefährdet». Die Lücken bei Erwerbsbeteiligung und Arbeitszeiten müssten geschlossen werden. Dann könnte das Bruttoinlandsprodukt in allen OECD-Ländern bis 2060 durchschnittlich um 9,2 Prozent steigen.

«Verpasste Chancen»

Die Studie stellt fest, dass Frauen aufgrund von unbezahlter Pflege oder Hausarbeit unverhältnismässig viel Zeit aufwenden. Das schränkt ihre Teilhabe am Arbeitsmarkt ein. Aufgrund von weniger Wochenarbeitsstunden, eingeschränkten Aufstiegschancen und der Aufteilung in klar definierte Männer- und Frauendomänen verdienen Frauen weiterhin deutlich weniger.

Dies hat zur Folge, dass Frauen weniger Vermögen aufbauen und schlechtere Renten haben werden. Laut OECD bedeutet dies «verpasste Chancen für die Schaffung von Arbeitsplätzen, Wachstum und Innovation – was die gesamte Wirtschaft betrifft».

OECD Frau an Laptop
Eine Frau arbeitet an einem Laptop. Die OECD sieht bei der Chancengleichheit für Männer und Frauen noch viel Nachholbedarf. - Sebastian Gollnow/dpa

OECD fordert mehr Frauen in der Politik

Die Regierungen müssten mehr in Zusammenhängen denken und eine ganze Reihe unterschiedlicher Faktoren einbeziehen, so die OECD. Staaten sollen etwa dafür sorgen, dass mehr Frauen in der Politik tätig sind. Denn obwohl Frauen im öffentlichen Dienst überrepräsentiert seien, seien sie in der Politik und in Führungspositionen weiterhin zu wenig vertreten. Dadurch würden Fragen, die Frauen beträfen, nicht ausreichend gewürdigt.

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