Bei einem Terrorangriff im westafrikanischen Staat Niger wurden mindestens 23 Soldaten getötet und weitere 17 verletzt.
Niger Militärjunta USA
Bereits nach der Machtergreifung hatte die Junta im Niger Kritik an der US-Präsenz im Land geübt. (Archivbild) - keystone

Im Niger sind nach Regierungsangaben bei einem Angriff von Terroristen mindestens 23 Soldaten getötet und 17 weitere verletzt worden. Die Militärregierung des westafrikanischen Staats verkündete am Freitag eine dreitägige Staatstrauer. Die Soldaten seien in der Region Tillabéri nahe der Grenze zu Mali in einen Hinterhalt von rund 100 Angreifern geraten, hiess es in einer Regierungserklärung, die am Donnerstagabend im Fernsehen verlesen wurde.

Bei dem Vorfall in der Nacht zu Mittwoch seien auch rund 30 Terroristen getötet worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. In dem Dreiländereck zwischen Niger, Mali und Burkina Faso, einer der gefährlichsten Regionen der Welt, sind islamistische Terrorgruppen aktiv, die unter anderem den Terrormilizen Al-Kaida und Islamischer Staat die Treue geschworen haben.

Nach Angaben der Konfliktdatenorganisation ACLED wurden 2023 mindestens 1146 Menschen im Zuge politischer Gewalt im Niger getötet. Davon mehr als ein Drittel Zivilisten. Bis Mitte März dieses Jahres wurden bereits mindestens 423 Menschen getötet.

Internationale Hilfe bei Terrorismusbekämpfung

Bis zu einem Militärputsch im Niger im vergangenen Juli halfen internationale Partner, darunter vor allem Frankreich und die USA, den Nigrern bei der Terrorbekämpfung. Auch die Bundeswehr war daran beteiligt, Sicherheitskräfte im Niger auszubilden. Das Land wendet sich nun wie Mali und Burkina Faso zunehmend von früheren Partnern ab, insbesondere der Ex-Kolonialmacht Frankreich, und unter anderem Russland zu.

Anfang März hatten die drei Staaten verkündet, eine gemeinsame Anti-Terror-Einsatztruppe schaffen zu wollen. Nigers Militärjunta forderte vergangene Woche auch die USA öffentlich dazu auf, ihr militärisches Personal abzuziehen. Nach früheren US-Angaben sind rund 1100 US-Militärangehörige im Land, die vor allem auf einem Drohnen-Stützpunkt nahe der Wüstenstadt Agadez stationiert sind. US-Medienberichten zufolge verhandeln die USA mit der Militärjunta über einen möglichen weiteren Verbleib seines Personals.

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