Die Polizei befreite 259 Menschen aus einer illegalen islamischen «Erziehungsanstalt» in Nigeria. Sie mussten dort unter menschenunwürdigen Bedingungen leben.
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Nigerianische Soldaten patrouillieren durch Ibadan im Südwesten Nigerias. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 259 Menschen wurden in Nigeria aus einer islamischen «Erziehungsanstalt» befreit.
  • Sie wurden dort unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten.

Die nigerianische Polizei hat 259 Menschen aus einer illegalen islamischen «Erziehungsanstalt» befreit. Dort wurden sie unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten.

In der Stadt Ibadan im Südwesten Nigerias entdeckten die Einsatzkräfte Männer, Frauen und Kinder. Sie wurden in einer von einer Moschee unterhaltenen Einrichtung festgehalten. Das sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. Ein 18-Jähriger, dem die Flucht aus der Einrichtung gelungen war, hatte die Behörden demnach alarmiert.

Laut Polizei wurden dort insgesamt 259 Menschen gefangen gehalten, darunter auch ein Baby. «Einige waren schon seit Jahren dort und hatten gesundheitliche Probleme, sie werden jetzt medizinisch behandelt.» Das sagte der Sprecher.

Die Befragten hätten ausgesagt, nur alle drei Tage oder noch seltener mit Essen versorgt worden zu sein. Die Polizei nahm den Leiter der Einrichtung sowie acht weitere Verdächtige fest.

«Erziehungsanstalten» in Nigeria weit verbreitet

Seit September ging die Polizei in Nigeria bereits gegen Dutzende religiöser «Erziehungsanstalten» vor. Sie befreite mehrere hundert Gefangene aus menschenunwürdigen Bedingungen. Viele der Insassen waren gefoltert, angekettet und sexuell missbraucht worden.

Derartige Anstalten sind in Nigeria weit verbreitet. Sie ersetzen die oft mangelhaften staatlichen Einrichtungen. Viele Eltern schicken zudem ihre drogensüchtigen Kinder zur Entziehungskur in diese Zentren.

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